Kaarst: Aufbruch in die schwedische Wildnis

Für 26 Jugendliche beginnt am Samstag das dreiwöchige Zeltlager in Glaskogen.

Kaarst. 400 Kilogramm Lebensmittel haben Peter Laumen, Sandra Orlowski, Vanessa Neubauer, Sarah Laumen und Jochen Hotstegs am Dienstag in den Transporter vor dem Jugendcentrum Holzbüttgen am Lindenplatz verladen.

Die 200 Bockwürste, die Vier-Kilogramm-Dosen Ravioli, mehrere Paletten Mais, Nuspli, Nudeln, Kekse und Pfirsiche sind aber nicht für eine Hilfsmission gedacht, sondern für eine Schwedenfreizeit, die von der evangelischen Kirche organisiert wird.

Ebenso wurden neun Zelte zum Schlafen sowie ein großes Aufenthaltszelt, Gasflaschen zum Kochen und jede Menge Brettspiele und Bälle eingeräumt. "Und auch wichtig: Über die Jahre haben wir eine Rezeptkartei mit entsprechenden Mengenangaben angelegt, um die Jugendlichen satt zu bekommen", erklärt Laumen.

Am Mittwochnachmittag macht sich der Jugendleiter mit Jochen Hotstegs auf den Weg nach Schweden ins Glaskogen-Naturreservat. Rund 22 Stunden werden sie mit dem Transporter unterwegs sein, bis sie in der Wildnis ankommen.

"Dort gibt es nur eine kleine Touristeninformation und ein Duschhaus." Der nächste Ort Arvika ist 45 Kilometer entfernt. Gezeltet wird auf einer wilden Wiese am Waldrand. Zwei Tage benötigen Laumen und Hotstegs für den Zelt-Aufbau.

"Vor einigen Jahren haben wir noch viermal so viel Lebensmittel nach Schweden mitgenommen. Sie waren unglaublich teuer, mittlerweile haben sich die Preise aber angeglichen. 120 Mark mussten wir für vier Kilo Hackfleisch bezahlen", erinnert sich Laumen, der schon seit 1986 das Schweden-Camp betreut. "Jetzt ist es so, dass Mütter, die damals als Jugendliche mitgefahren sind, ihre Kinder auf die Reise schicken", erzählt Laumen.

Die 26 jungen Leute im Alter von 13 bis 16 Jahren, die am Samstag mit einem Reisebus aufbrechen, werden in der schwedischen Wildnis ganz besondere Erfahrungen machen. "Strom gibt es dort nicht, aber wir wollen ja auch zeigen, dass man ohne Handy, MP3-Player oder Spielekonsole prima leben kann", erläutert Laumen.

Viele Aktionen in der freien Natur stehen auf dem Ferienprogramm: Orientierungswanderungen, Geländespiele, Lagerfeuerabende und Kanu-Fahrten, dazu Kreativ- und Spielangebote. "Einen Lagerkoller wird es in drei Wochen daher nicht geben."