Neuss: Mehr als Plakate: Wahlhilfen im Internet

IHK fragt nach wirtschaftspolitischen Vorstellungen.

Neuss. Noch knapp sechs Wochen bis zur Kommunalwahl - da beginnen sich die Plakate auszubreiten, werden zunehmend Flyer verteilt, Immer größeren Stellenwert im Wahlkampf aber nimmt das Internet ein. So hat die Plattform Abgeordnetenwatch jetzt eine Rubik für die Bürgermeisterkandidaten (auch) in Neuss eingerichtet.

Das Prinzip: Wähler fragen, die Bürgermeister-Kandidaten antworten. Doch die Zahl der Fragen ist bislang äußerst spärlich. Ein einziger Interessent fragt alle zur Furth, nur SPD-Kandidat Breuer kann schon zwei Fragen vorweisen - eine kommt von einem Parteifreund.

Ein anderes Interesse hat die IHK Mittlerer Niederrhein. Sie hat gestern die Seite "Wahlportal Niederrhein" freigeschaltet. Die Kandidaten aller Städte und Gemeinden des IHK-Bezirks werden zu ihren wirtschaftspolitischen Vorstellungen befragt, die meisten haben bereits geantwortet.

In Neuss sind dies Herbert Napp (CDU), Reiner Breuer (SPD), Michael Klinkicht (Grüne) und Jana Pavlik (FDP). Ein direkter Vergleich wird möglich. Zum Beispiel sollen die Kandidaten die wichtigsten wirtschaftspolitischen Vorhaben der Wahlperiode 2009-2014 nennen.

Der Amtsinhaber nennt die Entwicklung der östlichen Innenstadt mit Rennbahn, Hafenbecken1, Umgestaltung des Hafenkopfs und Bau der Fußgängerbrücke über die Batteriestraße, außerdem die Komplexe Neubau am früheren Busbahnhof sowie neue Nutzung der Cretschmarhallen - hier läuft das Vergabeverfahren.

Seine "City-Offensive" nennt Reiner Breuer (SPD), die soll eine verlässliche Entwicklungsperspektive für die Innenstadt eröffnen. Außerdem der Bau des Hochwassersperrwerks am HafenbeckenV: Die ehrgeizigen Pläne werde er zügig vorantreiben.

Michael Klinkicht (Grüne) verweist verweist auf die "grüne Marktwirtschaft" und nennt als Ziel die Förderung regionaler Wirtschaft etwa durch Ausschreibung städtischer Aufträge in teillosen oder die Schaffung eines Handwerker- und Gewerbehofs möglichst auf der Bahnfläche hinter dem Römerpark. Eher allgemein bleibt Jana Pavlik (FDP) mit Aussagen zur Stärkung der mitttelständischen Wirtschaft. Sie verlangt ein kommunales wirtschaftliches Strategiekonzept, "über das Neuss immer noch nicht verfügt".