Kaarst: KNI - 19 Pateneltern besuchen Nepal

Eindrücke über Kultur und Projekte.

Kaarst/Kathmandu. Zurzeit besuchen 19 Pateneltern und Förderer der Kaarster Nepal Initiative (KNI) den Staat im Himalaya, um Land, Menschen, die Kultur kennenzulernen, aber auch die Projekte der KNI mit den Patenkindern vor Ort zu besuchen.

Ihren ersten Eindruck werden die Kaarster in Nepal über eine Trekkingtour in das Khumbugebiet im Himalaya, dem Lebensraum der Sherpas, gewinnen. Von Lukla aus, das man am schnellsten von der Hauptstadt Kathmandu mit kleinen Fokker-Flugzeugen erreicht, führt die Tour über Benkar, Monjo, Forsale über die legendäre Hillary-Hängebrücke nach Namche Bazaar.

Bis dort dürfen Tibeter ohne Visum nach Nepal einreisen und Handel betreiben. Vorher mussten diese Händler mit ihren schwer beladenen Yak-Rindern den Nangpa-La-Pass in etwa 5600 Meter Höhe überqueren, um dann für rund drei Monate in Namche Bazaar die Zelte aufschlagen zu können.

Endstation ist dann Khumjung in etwa 4000 Meter Höhe. Vor dort aus kann man die Bergriesen Mount Everest, Lothse, Nupse und Aman Dablam bewundern", weiß KNI-Initiator Rainer Strauss. Nach dieser Trekkingtour und Besichtigungen der kulturellen Sehenswürdigkeiten im Kathmandutal geht es weiter mit einem Inlandflug nach Pokhara, wo die KNI-Projekte und die Patenkinder besucht werden.

In rund zwei Wochen wird die Gruppe die Heimreise in Begleitung der Studentin Ramila Thapa antreten. Die 20-jährige Studentin mit dem Fachgebiet Chartered Accountant (Wirtschaftprüfung) wird dann für drei Monate Gast in Kaarst sein. Mit Unterstützung der Sparkasse Neuss wird sie in der Zweigstelle Maubisstraße einen Einblick in die Berufswelt eines Kreditinstituts erhalten.

"Nepal verfügt über keine Sozialsicherungssysteme wie Sozialversicherung oder gesetzliche Krankenkassen. Der erstgeborene Sohn trägt daher die Verantwortung für die gesamte Familie", erläutert Strauss. Ein Facharbeiter verdient rund 600 Euro im Jahr, so er eine Arbeitsstelle hat. Denn die Arbeitslosenquote liegt bei 50 Prozent.

Eine vernünftige Schulausbildung kostet etwa 250 Euro im Jahr. "Daher sind die Bildungschancen für Mädchen sehr gering", erläutert Strauss. Ramila hat noch zwei jüngere Schwestern. "Da kein Sohn geboren wurde, hat ihr Vater die Familie verlassen. Er lebt nun zusammen mit seiner zweiten Frau und dem gemeinsamen Sohn in Kathmandu", sagt Strauss. Ohne Unterstützung der KNI hätten Ramila und ihre Schwestern keine Zukunftsperspektive. "Dabei steckt in ihnen sehr viel Potenzial, was hervorragende Zeugnisse belegen." Red