Kaarst: Nepalinitiative - Besuch in einer anderen Welt
Die Kaarster Nepalinitiative unterstützt 60 junge Menschen. Zurzeit absolviert ein Student aus Nepal ein Praktikum im ParkInn Hotel.
Kaarst. Bis kurz vor seinem Abflug aus Nepal hatte Santosh Gurung noch kein Visum. "Dann ging doch noch alles gut. Von hier aus haben wir alles probiert, damit die Einreise möglich wird", sagt Reiner Strauss, Vorsitzender der Kaarster Nepalinitiative. Nach der anstrengenden Flugreise von Kathmandu (Nepal) über Neu Delhi und Amsterdam, wurde Santosh Gurung in Brüssel von seiner Patentante Hannelore Loersch und von Reiner Strauss empfangen. Auf Einladung des Vereins verbringt der junge Nepalese zwei Monate in Kaarst. In dieser Zeit wird er im ParkInn Hotel ein Praktikum absolvieren. Dies dient Santosh Gurung zur Vorbereitung auf ein Touristik-Studium in seinem Heimatland. "Die Rückkehr ist wichtig. Denn nach einem längeren Auslandsaufenthalt besteht sonst die Gefahr, dass die jungen Menschen aus den Entwicklungsländern unsere Lebensform annehmen", erläutert Strauss. Dann könnten sie aber nicht mehr im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe ihr Land unterstützen. Ein Ziel, für das sich die Kaarster Nepalinitiative mit der Übernahme der Patenschaften einsetzt. "Wir finanzieren derzeit die Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten von 50 Kindern und zehn Studenten in einem der fünf ärmsten Länder der Erde", sagt Strauss. Ohne die Kaarster Nepal Initiative hätten die jungen Menschen keine positive Lebensperspektive. "Denn die von uns unterstützten Studenten gehören ethnischen Gruppen an, die in Nepal kaum eine Chance hätten, sich gegenüber Mitmenschen aus höheren Kasten zu behaupten", erläutert Strauss.
Nepal, das Land zwischen den beiden bevölkerungsreichen Staaten China und Indien, verfügt über keine nennenswerte Industrie. Es lebt vorrangig von der Landwirtschaft. "Aber Touristen bringen Devisen, auf die das Land dringend angewiesen ist", erklärt Strauss.