Kaarst: St. Martin weist zur Stadtmitte

Projekt: Am Dienstag wurde in Kaarst die 25.Stele aufgestellt. Das Kunstwerk steht im Alten Dorf.

Kaarst. Vor zwei Wochen war das Fundament im denkmalgeschützten Kern des Alten Dorfs vorbereitet worden. Gestern wurde dort die St.Martinus-Stele gleich hinter der romanischen Basilika aufgestellt. Mit der Anbringung der vier Bodenplatten fand das Projekt einen Abschluss. "Endlich ist es soweit", sagte Josef Hornfeck, Vorsitzender des Kunstfördervereins des Rotary Clubs Kaarst-Korschenbroich.

Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens hatten die Rotarier gemeinsam mit der Sparkassenstiftung Kaarst-Büttgen das Kunstwerk der Stadt Kaarst zum Geschenk gemacht. Bereits vor zwei Jahren hatte Künstler Johannes Hillebrand die ersten Entwürfe für die 2,60Meter hohe Stele angefertigt, erst jetzt kam sie an ihrem Bestimmungsort an.

"Aus verschiedenen Gründen gab es zwar phasenweise ein Hin und Her wegen des Standortes. Aber das Warten hat sich wirklich gelohnt. Das Werk sieht toll aus", sagte Hornbeck strahlend. Dem schloss sich Klaus Stevens, Kulturmanager der Stadt, an: "Die Stele passt optimal an diesen Standort. Hillebrand ist ein super Kunstwerk gelungen."

Laut Stevens ist die St.Martinus-Stele gleichzeitig auch der inoffizielle Startpunkt des Martinus-Kunstweges, der durch das moderne Neubaugebiet bis zur St.Martinus-Kirche führt. "So schafft das Kunstobjekt die Verbindung von Historie zum Heute", spielte der Kulturmanager auf den wegweisenden Charakter der Stele für den Weg von der alten Basilika zur neuen Kirche und zur modernen Stadtmitte an.

Die Stele besteht aus zwei Muschelkalksteinteilen, zwischen denen in etwa 1,50 Meter Höhe ein umlaufendes Figurenfries aus Bronze eingearbeitet ist, das einen Martinszug darstellt. Am oberen Ende des Kunstwerks befinden sich zwei Figuren und ein Pferd - ebenfalls aus Bronze. Dargestellt ist der heilige St.Martin, der sich um einen Bettler kümmert.

"Mein Vater hat sich bei dem Entwurf bewusst dafür entschieden, dass St.Martin nicht auf seinem Pferd sitzt. Er sollte sich mit dem Bettler auf Augenhöhe befinden", erklärt Hillebrands Sohn Johannes, der seinem Vater bei der Fertigstellung des Werkes half, nachdem dieser erkrankt war: "Umso schöner ist es, dass die Stele nun endlich in ihrer neuen Heimat angekommen ist."