Kaarster Ferienfreizeit bei Kindern der Renner

Die Plätze bei der Stadtranderholung sind restlos vergeben.

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Vorst. Tobias (14) aus den Niederlanden macht Urlaub in Kaarst. Er ist einer der sechs „Spülis“, die Geschirr spülen und dafür sorgen, dass alles rund läuft auf der Stadtranderholung. Dieses Angebot des Jugendamtes der Stadt Kaarst erfreut sich nach wie vor großer Nachfrage. Sonntag endet die erste Ferienmaßnahme, einige Kids wechseln nahtlos in die darauffolgende. Stadtjugendpfleger Ralf Schilling ist tagsüber auf dem weitläufigen Gelände des Georg-Büchner-Gymnasiums anzutreffen: „Ich habe keine Probleme damit, genügend Ehrenamtler zu finden“, sagt der 58-Jährige.

Die 150 Kinder wurden in acht Gruppen aufgeteilt. Und die Nachfrage nach Plätzen für die Stadtranderholung sei größer als das Angebot. Im Laufe der vielen Jahre hat sich einiges geändert. So stammen die Kinder zunehmend aus verschiedenen Kulturen. „Für Kinder aus muslimischen Ländern machen wir die Frikadellen nur aus Rindfleisch. Jetzt klagte ein Junge, er könne das nicht essen, weil er Inder sei.“ Man muss also an einiges denken, aber die Arbeit macht — immer noch — Spaß.

Das sieht auch Max Schützeichel so — der 19-jährige Student war Teilnehmer der Stadtranderholung, später „Spüli“, dann Betreuer und wenn Ralf Schilling mal nicht greifbar ist, vertritt er ihn. „Die Arbeit mit den Kindern gefällt mir einfach gut“, sagt der 19-Jährige. Das mag auch daran liegen, dass die Kids mächtig Spaß haben — zumindest der weitaus überwiegende Teil. „Wir haben immer wieder vereinzelt Kinder da, die ihre Grenzen austesten wollen. Das ist diesmal nicht anders“, erklärt Schilling.

Jenny (11) kennt er schon viele Jahre. Die Gesamtschülerin strahlte mit der Sonne um die Wette, als die Jugendfeuerwehr jetzt vor fuhr und zuerst die ausgedörrte Wiese und dann die kreischenden Kids mit drei Schläuchen bespritzte. „Hier finde ich neue Freunde, es gefällt mir sehr gut“, sagt Jenny. Und sie freut sich darüber, dass ihre Eltern sie auch für die Ferienfreizeit kommende Woche angemeldet haben. Die ist bis auf den letzten Platz ausgebucht und unterscheidet sich in einem Punkt von dem aktuellen Angebot: Während die Kinder bis jetzt zu Hause schliefen und nur in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Gelände des Georg-Büchner-Gymnasiums übernachten, gehört kommende Woche die Übernachtung vor Ort zum Programm. barni