Karlsforster Straße: Sieger steht fest

Das Essener Büro „Rhein-Ruhr-Plan“ hat aus Jurysicht den besten Entwurf für das Baugebiet vorgelegt. Nun muss die Politik entscheiden.

Foto: Tinter

Kaarst. Das Planungsbüro „Rhein-Ruhr-Plan“ aus Essen hat im städtebaulichen Ideenwettbewerb zum Baugebiet Karlsforster Straße die überzeugendste Arbeit abgeliefert. Am 16. März hatte die Verwaltung die Ergebnisse des Wettbewerbs vorgestellt. Eine Fachjury entschied sich jetzt einstimmig für die letzte der vier vorgestellten Varianten. „Es ist sehr schnell zu einem eindeutigen Votum gekommen“, sagt die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart. „Dieser Entwurf hatte in allen Bereichen Vorteile.“

Schon bei der Vorstellung der vier Planungsvarianten hatte sie klargestellt: „Wir haben etliche Vorgaben gemacht und damit ein recht enges Korsett geschnürt.“ Beispielsweise sollten nicht mehr als 150 Wohneinheiten geplant werden. So war denn allen vier Varianten auch zu eigen, dass für die Bebauung mit Mehrfamilienhäusern drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss vorgeschlagen werden.

Das Essener Büro legt zum ersten Mal eine Planung für die Stadt Kaarst vor und hat unter anderem mit folgenden Ideen gepunktet: Das Mehrgenerationen-Wohnen wird an der Ecke Karlsforster Straße/An der alten Landwehr dargestellt. Die mehrgeschossigen Gebäude sind mit drei Voll- und einem Staffelgeschoss vorgesehen und liegen zum Teil entlang der Heinrich-Lübke-Straße, die im Westen geöffnet wird, zum Teil aber auch gegenüber der achtgeschossigen Häuser an der Roseggerstraße.

Die bestehende Bebauung an der Karlsforster Straße 61 bis 99, die zurzeit wie ein Zahn aus der unbebauten Landschaft ragt, wird gemäß des Konzepts der Essener Planer Teil des Gesamtgebiets werden — inklusive einer fußläufigen Wegeverbindung. Östlich dieses Stichwegs und nördlich der Karlsforster Straße sind 14 freistehende Einfamilienhäuser und 14 Doppelhaushälften auf Grundstücken zwischen 300 und 600 Quadratmetern geplant.

Verkehrstechnisch wird das neue Wohngebiet durch die Heinrich-Lübke-Straße und die Karlsforster Straße erschlossen, dort ist ein Durchbruch neben dem Haus Karlsforster Straße 51 vorgesehen.

Die Essener Planer haben 46 öffentliche Stellplätze vorgesehen — genug, wenn die Bewohner der Mehrfamilienhäuser konsequent ihre Tiefgaragenplätze nutzen. Sigrid Burkhart weiß, dass weitere 18 Plätze hinzukommen könnten. Und sie hält es auch für möglich, dass das Mehrgenerationen-Wohnen noch stärker in den Mittelpunkt des Baugebiets gerückt werden kann.

Burkhart geht davon aus, dass der Planungsausschuss sich dem Urteil der Fachjury anschließen wird, entweder in der nächsten Sitzung am 13. April oder — nach Beratungen in den Fraktionen — in der Juni-Sitzung. Neben der Technischen Beigeordneten gehörten der Fachjury Professor Sven Geiss von der Alanus-Hochschule Alfter, die Landschaftsplanerin Rebekka Junge, der Stadtplaner Andreas Sattler sowie Marcel Schulze Bomke-Vossschulte (CDU) und Anne Thiele (SPD) an.

Überhaupt müssten noch sehr viele Details geklärt werden, erläuterte die Technische Beigeordnete den Siegerentwurf aus Essen weiter. Da es bei dem neuen Wohnprojekt auch um die städtebauliche Struktur geht, beinhaltet die Planung auch ein Freiraumkonzept mit einer Spielwiese im nördlichen Bereich.

Jedes der vier teilnehmenden Büros bekommt übrigens eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 7500 Euro.