Kirchen in Neuss Die Piuskirche wird zukünftig mit Gas statt mit Öl beheizt

Neuss. · Ende Oktober soll das Gotteshaus am Piuskirchplatz wieder öffnen, warm wird es dort aber erst ab Mitte November.

Die Kirche St. Pius und die dazugehörigen Zweckbauten stehen seit 2011 unter Denkmalschutz.

Foto: Piuskirche

Bis es in der Piuskirche wieder muckelig warm wird, werden wahrscheinlich noch fünf Wochen vergehen. Von denen ist die Kirche allerdings auch knapp drei geschlossen. Seit Montag sind die Türen der Kirche zu, denn drinnen wirbeln die Handwerker. Im Februar hatte die alte Luftheizung aus den sechziger Jahren ihren Geist aufgegeben, und es war klar, dass dort nichts mehr zu reparieren war. Damit startete der Schriftverkehr zwischen Erzbistum, Kirchenvorstand und Planern. „Die gesamte Planung hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert“, sagt Ursula Hüsch, erste stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands und Geschäftsführerin. Rund 240 000 Euro wird die neue Anlage kosten. Davon übernimmt 70 Prozent das Erzbistum, die restlichen 30 muss die Gemeinde
aufbringen.

Geheizt, erklärt Hüsch, werde dann künftig mit Gas und nicht wie bisher mit Öl. „Alles andere wäre unwirtschaftlich gewesen, da die Kirche nicht dauerhaft beheizt wird“, führt sie aus. Was bleibt, ist die Art, wie Wärme in den Raum gelangt, nämlich über sogenannte Luftkanäle, die warme Luft an fünf seitlichen Austrittsstellen hinauspusten. „Neu ist, dass die Luft nun erst an diesen Austrittsstellen erwärmt wird und somit der Wärmeverlust geringer ist“, sagt Ursula Hüsch. Was nicht passiert, auch nicht in Corona-Zeiten, ist, dass die Luft wieder eingesogen und speziell gefiltert wird. „Das kann die Technik nicht“, so Hüsch und stellt die Frage, ob das denn überhaupt nötig wäre. Schließlich kämen die Besucher mit Masken, die sie erst auf dem Platz absetzen dürfen, sängen nicht und hielten sich maximal anderthalb Stunden in der Kirche auf. „In einem Großraumbüro, in dem man viele Stunden verbringt, wäre solch eine Filterung sicher sinnvoll“, sagt Ursula Hüsch.

Neue Heizungsanlage geht
erst Mitte November in Betrieb

Im Gotteshaus wurde alles staubgeschützt verpackt – der Altar, die Orgel, die Kirchenbänke. „Um das nicht jedes Wochenende, wenn Messen gefeiert werden, wiederholen zu müssen, hatten wir uns entschlossen, die Kirche vom 12. bis 31. Oktober ganz zu schließen“, so Hüsch. Wenn sie dann geöffnet wird, könnten die Besucher dennoch frieren, denn in Betrieb geht die neue Errungenschaft aller Voraussicht nach erst Mitte November.

Ein wenig unglücklich ist der Termin schon. Denn aktuell ist auch die nur wenige Kilometer entfernte Dreikönigenkirche, die einer Generalsanierung unterzogen wird, geschlossen. Ausweichquartier war die Kirche St. Pius. Dort fanden ab Mai, als die Kirchen wieder öffnen durften, übrigens alle Gottesdienste, natürlich unter Hygienevorschriften und personenbegrenzt, wieder statt. Ende Oktober geht es weiter. Dann vielleicht noch mit dicker Jacke, und ab November dann wieder im Warmen.