Konservativ und liberal: FDP unterstützt Petrauschke
Die Kreis-FDP will 2009 die absolute Mehrheit der CDU brechen und auf die Benennung eines eigenen Kandidaten bei der Landratswahl verzichten.
Rhein-Kreis Neuss. Im kommenden Jahr wird im Rhein-Kreis Neuss über den Landrat und die acht Bürgermeister entschieden. Dabei will die FDP bei der Wahl 2009 die absolute Mehrheit der CDU brechen. Dieses Ziel formulierte am Samstag FDP-Fraktionsvorsitzender Bijan Djir-Sarai. Hintergrund: Erstmals in ihrer Geschichte verzichtet die Kreis-FDP bei der Landratswahl 2009 auf einen eigenen Kandidaten und empfiehlt ihren Wählern, ihre Stimme Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) zu geben.
Der FDP-Kreishauptausschuss hat sich einstimmig für Petrauschke ausgesprochen. "Wir stehen zu einem bürgerlichen Konzept. Landrat Dieter Patt hat einen erheblichen Anteil daran, dass der Kreis so gut da steht. Hans-Jürgen Petrauschke steht für Kontinuität dieser politischen Arbeit in der Verwaltung, das wollen wir unterstützen", sagt Djir-Sarai. Mit der Union wollen die Liberalen nach der Kommunalwahl 2009 nämlich weiter zusammenarbeiten: "Es gibt sehr viele Schnittmengen. Wir haben immer den Haushalt mitgetragen, zudem gemeinsam am Wirtschaftsförderungskonzept gearbeitet", nennt Djir-Sarai ein Paradebeispiel für die gelungene Zusammenarbeit der vergangenen Jahre.
Das Bekenntnis kommt für die Christdemokraten nicht überraschend: "Die Entscheidung der FDP hat uns natürlich sehr gefreut und ist für uns ein klares Signal", erklärte CDU-Vorsitzender Hermann Gröhe. "Das ist ein starker Aufschlag von FDP und CDU." "Es ist ein klares Zeichen, früh im Wahlkampf gut aufgestellt zu sein", ergänzt CDU-Fraktionschef Lutz Lienenkämper. "Wir fühlen uns bestärkt."
Djir-Sarai glaubt indes nicht, dass durch den Verzicht auf einen eigenen Kandidaten das Profil der Liberalen Schaden nimmt: "Wir wollen als selbstständige Fraktion und Partei wahrgenommen werden. Von einem Kuschelkurs kann keine Rede sein. Wir wollen zweistellig werden."