Krankenhaus-Verwaltung denkt über ein Parkhaus nach

Die fehlenden Abstellflächen in Hackenbroich waren auch Thema des Stadtteilgespräches.

Krankenhaus-Verwaltung denkt über ein Parkhaus nach
Foto: Anja Tinter

Hackenbroich. Kein freier Parkplatz in Sicht: Dicht an dicht stehen die Wagen auf der Fläche vor dem Kreiskrankenhaus Dormagen und entlang der Dr.-Geldmacher-Straße. Wer Patienten besuchen oder ambulante Behandlung in Anspruch nehmen möchte, sucht minutenlang nach einem Stellplatz für sein Auto. „Die Park-Situation ist chaotisch“, gibt Kreiskrankenhausdirektor Ralf H. Nennhaus zu. „Wir wollen mit der Stadt und unserem Träger, dem Rhein-Kreis Neuss, nach einer Lösung suchen“, so Nennhaus. Das könnte ein bewirtschaftetes Parkhaus am Krankenhaus sein, was allerdings auch das Parken in den umliegenden Straßen in Hackenbroich verändern würde.

Das Konzept für ein zwei- bis dreigeschossiges Parkhaus mit 200 bis 250 Plätzen für mehr als zwei Millionen Euro liegt bereits in der Schublade des Kreiskrankenhausdirektors. Schon 2014 hatte ihn der Kreiskrankenhausausschuss auf Antrag der SPD beauftragt, dieses Konzept zu entwickeln und mit der Stadt abzustimmen. „Wir brauchen eine Refinanzierung, daher werden wir Parkgebühren nehmen müssen“, betont Nennhaus, der darauf hinweist, dass sein Haus das letzte Krankenhaus mit kostenlosen Parkplätzen im Rheinland sei.

Da die bestehenden Parkplätze wegfallen würden, rechne er mit „rund 170 zusätzlichen Parkplätzen“. Insgesamt erfülle das Krankenhaus zwar mit knapp 400 Parkplätzen — zum Teil an der Elsa-Brändström-Straße — das gesetzlich geforderte Minimum, aber auch Nennhaus möchte das Park-Chaos lindern. Weitere Stellflächen auf dem Krankenhaus-Gelände wären nicht wesentlich preiswerter als ein Parkhaus-Stellplatz für rund 10 000 Euro, denn, darauf weist Nennhaus hin, ein einfacher Parkplatz koste ungefähr 5000 Euro.

„Wir müssen diese Parkhauspläne allerdings in den Zusammenhang mit der Umgebung stellen“, sagte Nennhaus gestern. Die Refinanzierung funktioniere nur, wenn zeitgleich der öffentliche Parkplatz am benachbarten Schulzentrum Hackenbroich eine Schranke erhalte und freie Parkplätze ebenfalls bewirtschaftet würden, meint Nennhaus. „Sonst würden die Nebenstraßen von unseren Besuchern zugeparkt.“

Dass die Gebühr für das Parkhaus dazu führen wird, dass Autofahrer auf die Wohngebiete ausweichen werden, glaubt auch die Stadtverwaltung. Beim Stadtteilgespräch in Hackenbroich diskutierten Anwohner mit der Stadtspitze über Lösungen für den überfüllten Parkplatz, das Ausweich-Parken in den Nebenstraßen und ein mögliches Anwohnerparken mit Jahresgebühr. Ideen, dass die Stadt auf dem „gegenüberliegenden Feld einfach einen Parkplatz“ errichten möge, ordnete Bürgermeister Erik Lierenfeld ein: „Das Land gehört nicht der Stadt, zudem ist auch ein einfacher Parkplatz sehr teuer.“ Um die Parkmöglichkeiten darzustellen, erstellt die Verwaltung in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem Kreiskrankenhaus ein Gesamtkonzept, über das sie mit den Hackenbroichern in einer Versammlung diskutieren will.