Neubaugebiet als Zukunftsmodell

Auf 45 Grundstücken wird „Am Glockenstrauch“ energieeffizientes und umweltbewusstes Bauen gefördert.

Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. Bei einer Fachtagung haben gestern in Jülich 130 Experten mit Vertretern von RWE Power, der Indeland Entwicklungsgesellschaft sowie der Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) über nachhaltige Konzepte für innovative Wohnquartiere diskutiert.

Ein Vorzeigeprojekt ist das Baugebiet „Am Glockenstrauch“ in Frimmersdorf.

RWE Power möchte dort den Bau energieeffizienter Wohnhäuser und umweltbewusstes Bauen unterstützen. „Das Rheinische Revier entwickelt sich als Region gut. Entgegen dem demografischen Wandel können wir in nahezu allen Bereichen noch einen deutlichen Zuzug von Menschen registrieren“, sagt IRR-Geschäftsführer Joachim Diehl. „Umso wichtiger ist es, die Infrastruktur mit nachhaltigen Siedlungskonzepten auszubauen.“

Im Fall des Baugebiets „Am Glockenstrauch“ bedeutet ein solches Konzept ein Programm für umweltbewusstes Wohnen. Es beinhaltet zum einen ein Bonussystem für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen — zum Beispiel im Bereich Energieeffizienz — und zum anderen ein umfassendes Beratungsprogramm. Alois Herbst, Leiter Flächenmanagement bei RWE Power, erklärt: „Ein Energieberater wird kostenlos bereitgestellt, der schon die Planungsphase begleiten soll.“ Diese Beratung soll dem Bauherren einen Einstieg in die Thematik verschaffen und ist Voraussetzung für die Teilnahme an dem Förderprogramm. Zur Beratung gehören auch die Prüfung von Fördermöglichkeiten und eine Einschätzung zur Wirtschaftlichkeit der geplanten Investitionen.

Für rund 200 Grundstücke im Rheinischen Revier hat RWE das Förderprogramm aufgelegt, das neben der Energie-Beratung auch ein Bonussystem enthält. Es werden Punkte für ressourcenschonende Maßnahmen vergeben, die vom Bauherren umgesetzt wurden. Herbst: „Dazu zählen beispielsweise die Errichtung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Verwendung von heimischen Baustoffen oder die Pflanzung von standort-typischen Laubbäumen.“ Für den Bauherrn kann sich ein Kostenvorteil von bis zu 6000 Euro ergeben. Das Projekt kommt bei Bürgern gut an. Birgit Nöcker, die bei RWE Power für Liegenschaftsprojekte zuständig ist, sagt: „Der Verkauf ging sehr schnell. Von den 45 Grundstücken, die auf dem rund zwei Hektar großen Wohnbauland in Frimmersdorf entstehen sollen, sind nur noch acht Grundstücke frei.“ „Der Grundausbau ist fertig. Der Endausbau ist für Anfang 2017 geplant“, sagt Nöcker.