Neue Ausstellung im Kreishaus
38 Künstler zeigen Werke zum „Arbeitsplatz Kunst“.
Rhein-Kreis. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sprach von einem „Appetizer“: Die Exponate der Ausstellung im Kreishaus sollen neugierig machen auf die offenen Ateliers bei der Aktion „Arbeitsplatz Kunst“. In Dormagen, Neuss, Meerbusch und Rommerskirchen freuen sich zahlreiche Künstler auf Besuch in ihren Ateliers am 13. und 14. Juni. In Grevenbroich, Kaarst, Korschenbroich und Jüchen sind viele Ateliers am 20. und 21. Juni geöffnet. Die Präsentation ist ein gemeinsames Projekt aller Kulturamtsleiter der Städte und Gemeinden mit dem Rhein-Kreis. Sie ist bis zum 19. Juni im Kreishaus an der Oberstraße montags bis freitags zu den Öffnungszeiten zu sehen.
Die Ausstellung kann keinen Atelierbesuch ersetzen, denn zum einen ist zumeist nur eine Arbeit eines Künstlers zu sehen, zum anderen sind bei weitem nicht alle Beteiligten vertreten. 38 von den an der Aktion 178 teilnehmenden Künstlern haben ein Exponat zu der Ausstellung beigesteuert
Marianne Leutschaft aus Kleinenbroich zum Beispiel ist dabei. Sie möchte zwar nicht ausschließlich mit ihren Silberstift-Arbeiten in Zusammenhang gebracht werden — aber zeigt eine Silberstiftzeichnung. Ursula Gabler aus Grevenbroich hat ein Stück Pappelholz mit ihren Keramikarbeiten veredelt. Sie erinnern an Zwiebeltürmchen, an Wichtel aus Wunderwelten und sollen dem Holz aus der „Ela“-Sturmnacht vor einem Jahr ihre Würde zurückgeben, ihm etwas Glanz verleihen.
Jürgen Meister, ebenfalls aus Grevenbroich, zeigt ein Bild mit zwei Ebenen: Die eine diffus-verschwommen, eine Art visuelle Hintergrundmusik, die andere in Form eines dick aufgetragenen Farbstranges. Annu Koistinen und das gelbe Papierband, mit dem sie eine Sonne knüpfte, haben eine Gemeinsamkeit: Beide kommen aus Finnland. Im Atelier der Mutter wird auch Tochter Hanna Marcus ausstellen — sie ist mit Fotocollagen vertreten, die nicht so leicht zu entschlüsseln sind.
Horst Schleicher aus Neuss erinnert an Heinz Macks Malerei. Vor einer Isolierdecke bedient er sich der Farben- und Formensprache des Künstler, der wie er aus Mönchengladbach stammt. Schleicher ist immer für ein Augenzwinkern gut.
Aus Kaarst werben unter anderem Ada Blochwitz und Beate Palmen für einen Besuch in ihrem Atelier: Palmens Bild erinnert an die trostlosen, menschenleeren, von Natur und Architektur geprägten Impressionen eines Edward Hopper. Ada Blochwitz’ Malerei ist dagegen unverkennbar sie selbst: „Der gelbe Hund“ zeigt ihren unnachahmlichen Blick auf die Tierwelt. Der Neusser Rolf Geissler zeigt im Kreishaus mit „Der Schlaf der Vernunft gebiert ein Ungeheuer“ nach Francesco Goya eine monumentale Zeichnung, die sich der Betrachter erschließen muss. barni