Neues Büro hilft bei Fragen zur Inklusion
Rhein-Kreis. Sollte ein Kind, das sich mit dem Lernen und Sprechen schwer tut, lieber in eine Förderschule oder in eine Regelschule gehen? Welche Fördermöglichkeiten können Eltern und Schulen in Anspruch nehmen?
Ist ein späterer Schulwechsel problemlos möglich? All diese Fragen beantworten die Mitarbeiter des neuen Inklusionsbüros für schulische Angelegenheiten, das der Rhein-Kreis jetzt im Kreishaus in Neuss eingerichtet hat. Gestern wurde es offiziell eröffnet. Das neue Schulrechtsänderungsgesetz der NRW-Landesregierung schreibt eine stärkere Förderung des gemeinsamen Lernens von Kindern mit und ohne Einschränkungen vor.
„Welchen Förderbedarf ein Kind hat, ist für Eltern, Kita-Mitarbeiter und Lehrer häufig schwer festzustellen, insbesondere, weil Kinder unterschiedliche Entwicklungsschübe machen“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Seien Förderschulen früher allgemein akzeptiert gewesen, seien sie heute die Ausnahme. Und erforderten von Schulen und Familien oft Klimmzüge. „Denn eine Regelschule kann nicht in jedem Fall dieselbe Förderung leisten wie eine Förderschule.“
Das Inklusionsbüro in der zweiten Etage des Kreishauses ist barrierefrei zu erreichen. Neun Mitarbeiter werden dort künftig tätig sein und eng mit dem schulärztlichen Dienst zusammenarbeiten. „Noch sind nicht alle Stellen besetzt“, berichtet Schulrat Alois Mayer. Für Büroleiterin Gabriele Sponheimer-Golüke ist das Thema Inklusion nicht neu. „Ich kümmere mich seit 1997 im Schulamt darum“, berichtet sie. „Allerdings kommen immer mehr Aufgaben hinzu, und der Beratungsbedarf nimmt zu.“
Kreisweit gibt es laut Sozialdezernent Tillmann Lonnes über 2000 Kinder mit Förderbedarf. Gut 700 werden an Regelschulen unterrichtet.