Neuss: Der neue Rennbahn-Überblick

Equipe heißt das künftige Restaurant im Rennbahnpark. Los geht es am 14.November.

Neuss. Die Terrasse wird wahrscheinlich die eindrucksvollste in der Neusser Gastro-Szene: Dank einer lichten Dachkonstruktion als Wetterschutz wandert der Blick über das weitläufige Rennbahnareal. In vollem Galopp jagen Pferde übers sandige Geläuf, man hört das Trampeln der Hufe und genießt einen kühlen Grauburgunder.

Nicht nur Pferdeliebhaber wird der Gastronomie-Komplex im neuen Rennbahnpark am alten Tribünenplatz anziehen, davon sind Markus von Werden und Mike Schwandt überzeugt. Das Duo ist offiziell zum 1.Oktober für das neue Haus mit Restaurant, Lounge und Bürgersaal zuständig. Ihr Konzept überzeugte die Stadt.

Wer sich mit Markus von Werden unterhält, bemerkt schnell, dass der Event-Profi gern neue Wege geht und keine Herausforderung scheut. "Wir sind Dienstleister. Bei uns gibt es kein Nein", betont er voller Tatendrang.

Die neuen Betreiber bringen 15 Jahre Erfahrung im Eventbereich mit. Von Werden ist Geschäftsführer seiner Firma Event Service Partner (ESP), Schwandt ist bei Broich-Catering für das Locationmanagement zuständig. Beide arbeiten seit über zwölf Jahren zusammen. Zu den jüngsten Großprojekten gehört auch die neue Lounge am Nürburgring.

Den Traum von der eigenen Location hegen die Eventmacher schon lange. Eigentlich wollten sie die Pegelbar im Hafen übernehmen, doch überraschend wurden sie an die Stadt weiterempfohlen. Unter vielen Mitbewerbern bekamen sie Anfang Mai den Zuschlag für den Betrieb im Rennbahnpark.

Noch sind Baugerüste und Farbeimer nicht verschwunden, derzeit wird der Vorplatz neu gewalzt und später asphaltiert. Die Neueröffnung ist für den 14.November geplant, mit dem ersten Renntag am 15.November steht der erste Großkampftag an. Vier weitere Renntage folgen noch in diesem Jahr.

Mit dem Pferdesport hatten die beiden bislang kaum Berührung, Rennluft schnupperte das Team aber jetzt beim Henkel-Tag in Düsseldorf und auf der Galopperbahn in Weidenpesch, "um die Abläufe zu studieren", erklärt Schwandt.

Im ganzen Gebäudekomplex mit Restaurant, Lounge und Veranstaltungssaal können bis zu 1200 Gäste bewirtet werden. Bei Open-Air-Veranstaltungen wie etwa beim WM-Public-Viewing im kommenden Sommer rechnen die Betreiber mit 7000 Besuchern.

Mit dem heruntergekommenen Charme der alten Traditionsanlage ist es vorbei, die neue Fassade strahlt in frischem Weiß und zartem Flieder. Auch Wetthalle und Totalisator werden äußerlich in das Gesamtkonzept eingebunden, gestrichen, verschönert - runderneuert. Abipartys und Co. sollen auch weiterhin in der Wetthalle stattfinden; Tagungen, Firmenveranstaltungen oder Hochzeiten im neuen Haus, sagt von Werden.

Das Hauptgebäude wird hochwertig mit grau lasiertem Parkett, Fußbodenheizung sowie moderner Licht- und Veranstaltungstechnik ausgestattet. Mit lärmempfindlichen Nachbarn habe man es nicht zu tun, "open end - wo hat man das schon", freut sich der 35-jährige von Werden.

Im Innern dominieren die Farben Bordeaux und Grün - Restaurant, Lounge und Saal werden aufeinander abgestimmt. Kleiner Gimmick: Ein paar Fenster im Veranstaltungssaal im Erdgeschoss lassen sich wie Pferde-Startboxen öffnen.

Auch die raumhohen Fenster im Restaurant lassen viel Licht hinein. Der Name fürs neue Lokal mit 70 Plätzen steht auch schon fest: Equipe soll es heißen. "Natürlich gibt’s nicht nur französische Speisen", bemerkt Schwandt.

Vom Salat bis zur abendlichen ambitionierten Küche wird vieles geboten, mittags zu bürgerlichen Preisen für den schnellen Hunger. 20 Gerichte stehen auf der Karte, die alle vier Wochen wechselt. Auf der Dachterrasse sitzt man in schicken Rattan-Sesseln, DJs legen Amy Winehouse oder Kayne West auf. Fein, gehoben, aber alles andere als Schickimicki, erklärt von Werden das Konzept. Zwölf Mitarbeiter und Azubis sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Gut drei Monate haben sie noch fürs Training.