Neuss: Die Zukunft liegt am Kreitzweg

Die Stadt benötigt bis zum Jahr 2025 rund 30 Hektar an neuen Gewerbeflächen.

Neuss. In Neuss werden die Gewerbeflächen knapp. Diese Erkenntnis ist nicht neu und prinzipiell erfreulich, beruht das Defizit an sofort verfügbaren, baurechtlich abgesicherten Flächen doch vor allem auf einer guten Vermarktung der bestehenden Areale - etwa an Bonner- und Tucherstraße, am Habichtweg oder in Allerheiligen-Nord.

Die Hände in den Schoß zu legen und sich zufrieden auf die Schultern zu klopfen, ist aber wenig zukunftsweisend. Und daher hat die Stadt 2008 ein Gewerbeflächengutachten in Auftrag gegeben, das neben einer Analyse des Status quo aufzeigen soll, wie sich die Nachfrage nach gewerblich nutzbaren Grundstücken bis 2025 entwickelt - und vor allem, wie die Stadt diese befriedigen kann.

Ein Jahr hat sich das Büro Planquadrat aus Dortmund des Themas angenommen und herausgefunden, dass eine nicht unerhebliche Diskrepanz zwischen erwarteter Nachfrage und vorhandenem Angebot besteht. 70Hektar könnten in den nächsten Jahren vermarktet werden, die Stadt verfügt aber nur über Reserven von rund 42 Hektar.

In einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Wirtschaft und Liegenschaften sowie Planung und Stadtentwicklung präsentierten die Dortmunder am Dienstag konkrete Standortvorschläge, die nun als Grundlage für die weiteren Planungen dienen.

Hanns Werner Bonny erklärte, man habe neun mögliche Standorte näher untersucht. Wegen der unmittelbaren Verfügbarkeit, der Erschließung und der günstigen Lage kamen drei Standorte in die engere Wahl - und zwar genau in dieser Reihenfolge: die Erweiterung der Gewerbegebiete am Kreitzweg in Holzheim und an der Kruppstraße in Derikum sowie ein neues Gewerbegebiet östlich der Kuckhofer Straße in Allerheiligen. Beim Kreitzweg müsste nicht einmal der Flächennutzungsplan geändert werden.

Den Bedarf an neuen Flächen sehen zwar alle Politiker, dennoch wurde fraktionsübergreifend Beratungsbedarf angemeldet. Eine Entscheidung im Detail will man erst im November treffen. Der Grundsatzbeschluss, dass es nicht ohne neue Flächen geht, soll jedoch bereits im Rat am 24.September fallen.