Neuss: Lessingplatz wird revitalisiert

Der Düsseldorfer Investor Cobau Consultants soll den Zuschlag für den Umbau des Norfer Zentrums erhalten.

Neuss. Der Lessingplatz in Norf gehört nicht unbedingt zu den attraktiven Orten in der Stadt. Eine Aufwertung tut Not, das haben Anlieger, Geschäftsleute, Politiker und die Verwaltung schon vor etlichen Jahren erkannt. Doch lange tat sich herzlich wenig, auch ein runder Tisch und eine Stadtteilwerkstatt führten kaum zu Fortschritten.

Jetzt kommt Bewegung in die scheinbar festgefahrene Diskussion. Basierend auf einem städtebaulichen Konzept aus dem Jahr 2005, das vorrangig die Ansiedlung eines "revitalisierenden" Lebensmittelmarktes mit einem Vollsortiment fordert, soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Ebenfalls Teil der Planung ist der Neubau eines Kindergartens als Ersatz für die bestehende Einrichtung.

In einer Sondersitzung des Bezirksausschusses Norf haben sich die Mitglieder in der vergangenen Woche bereits einstimmung für einen von drei Bewerbern für die Umsetzung des Projekts ausgesprochen. Folgt am Dienstag auch der Planungausschuss diesem Votum, kann der Rat in seiner nächsten Sitzung am 24. September grünes Licht erteilen.

Die Wahl der Norfer fiel auf den Düsseldorfer Investor Cobau Consultants, der seinen Hut erst im Mai in den Ring geworfen hatte. Cobau hat unter anderem das Versorgungszentrum in Wevelinghoven auf 5000 Quadratmetern Nutzfläche realisiert. Auch dort wurde das Baurecht über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan geschaffen, so dass der Stadt keine Kosten entstehen. Das ist auch für den Lessingplatz geplant.

Für Cobau spricht die anvisierte Größe des Lebensmittelmarktes (1200 Quadratmeter Verkaufsfläche). Auch eine Bäckerei mit Café soll entstehen. Das Konzept des Mitbewerbers Alpha Plan aus Bonn, der bereits im Januar seine Karten aufgedeckt hatte, war den Politikern dagegen zu überdimensioniert. Partner Rewe als Marktbetreiber wollte sich auf einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern ausbreiten.

Die Bewerbung von Schlun Real Estate, als Nachzügler erst im Juni hinzugekommen, fiel durch, weil hinter dem Konzept die Firma Netto steckt, die jedoch nicht die Kriterien eines Vollversorgers erfüllt.

Dass die Politiker des Bezirksausschusses sich eindeutig für Cobau aussprechen, überrascht insofern, da der Bewerber bisher noch keinen Marktbetreiber genannt hat. Es gebe mehrere Interessenten, erklärt Cobau-Geschäftsführer Ulrich Elberskirch, bis zur Ratssitzung werde eine Entscheidung gefallen sein.