Neuss: Hochbetrieb in den Klinik-Ambulanzen
Salzverlust beim Schwitzen: 30 Prozent mehr Aufnahmen im Lukas.
Neuss. Die extreme Hitze beschert Eiscafés und Freibädern volles Haus - und sorgt in den Notfallambulanzen der Krankenhäuser für Hochbetrieb. Ununterbrochen hört man am Freitag die Martinshörner der Rettungsfahrzeuge, immer wieder bringen sie Menschen, die der Hitze nicht gewachsen sind, in die Kliniken.
Dr. Thomas Sarwas, Oberarzt in der Zentralambulanz am Lukaskrankenhaus, resümiert, es gebe 30 Prozent mehr Aufnahmen von Patienten, die an Hitzefolgen litten. Kreislaufkollaps, Austrocknung, aber auch Stürze und sogar Lungenembolie und Thrombose sind als Hitzefolgen zu behandeln. Ähnlich die Lage in der Zentralambulanz des Johanna-Etienne-Krankenhauses. Allein gegen 11 Uhr warten 14 Patienten auf ihre Behandlung.
Wie Dirk Rheindorf-Zwickardt, Pflegerischer Leiter der Zentralambulanz, berichtet, sind es längst nicht nur ältere Menschen, die unter der Hitze zusammenbrechen. Auch 30- bis 50-Jährige "und gar nicht wenig Teenies" müssen im Etienne mit einer Salz-Infusion versorgt werden. "Das ist das Hauptproblem: Durch das Schwitzen gehen die Salze weg. Wir haben dann eine richtige Wasservergiftung." Es reiche nicht, viel zu trinken. "Mineralwasser sollte möglichst salzhaltig sein. Die stillen Wasser, die in Mode gekommen sind, bringen nicht so viel." Eine weitere Erfahrung hat sich in der Ambulanz in den vergangenen Tagen verbreitet. Das Wetter mache die Menschen aggressiv, so Rheindorf-Zwickrath.
Was insgesamt nur heißen kann: Vorsorgen fürs Deutschlandspiel.