Neuss: Horst II. ist neuer König

Schützenkönig: Grenadier Horst Dvorak holte den Vogel mit dem 24. Schuss herunter.

Neuss. Strahlend schien die Sonne, spannend war’s, und Stück für Stück ließ der Vogel Federn beziehungsweise Stücke. Beim Königsvogelschießen trat wie erwartet Jochen Kirschbaum aus dem Schützenlust-Zug der Schwemmböxges noch einmal an. Sein Konkurrent hieß Horst Dvorak, Leutnant im Grenadierzug "Zunfttreue".

Mit zahlreichen Oohs" und "Aaahs" und von fachmännischen Kommentaren ("Riesenschuss", "das dauert noch", "jetzt von unten hoch") begleitet, brachte um 18.48 Uhr der 24. Schuss die Entscheidung. Das letzte kleine Stück Vogel holte der Grenadier herunter. Jubel bei den dichtgedrängt stehenden Gästen, Jubel auch bei Ehefrau Marlies, die sich jetzt ans Königinnendasein gewöhnen darf.

Zuvor aber hatten die Zuschauer noch stark nach Mario Meyen verlangt. "Wir wolln den Mario sehn, wir wolln den Mario sehn", skandierten etwa die fröhlichen Mitglieder des Zuges der 84er Spätlese. Und Mario zeigte sich gern, noch einmal im Frack, mit Schärpe und Königskette. Kurz darauf war er sie los. "Ein fantastisches Jahr geht zuende", sagte der gewesene König wehmütig. Aber auch: "Jetzt ziehe ich grüne Jacke und weiße Hose an, gehe ins Zelt und bin wieder einer von Euch."

Die Kette trägt jetzt Horst Dvorak (64), Inhaber eines Möbelhauses in Duisburg, der strahlend die ersten Huldigungen entgegen nahm. Freuen wird sich nicht nur seine Frau Marlies, sondern auch sein Sohn Stephan: Er ist Oberleutnant bei der Zunfttreue. Und natürlich der Zug selbst, der seit gestern gleich doppelt zu feiern hat: Seinen König - und das 75-jährige Bestehen in diesem Jahr.