Auch Neuss ist betroffen Nach Mercedes-Benz Verkaufsplänen – IG Metall fordert Sicherheit für Beschäftigte

Neuss · Von dem geplanten Verkauf der Mercedes-Niederlassungen ist auch Neuss betroffen.

Die Teilnehmer waren für die Demonstration auch aus dem Umland angereist.

Foto: Maximilian Nowroth

(yak) Anfang des Jahres hatte der Vorstand der Mercedes-Benz Group Pläne zum Verkauf des konzerneigenen Niederlassungsnetzes öffentlich gemacht. Mit dem geplanten Verkauf der bundesweit 82 Niederlassungen sind laut der Gewerkschaft IG Metall die tariflichen Arbeitsplätze in Gefahr, davon 2200 Beschäftige in NRW. In Neuss gehören die Niederlassungen zu dem Rhein-Ruhr-Konstrukt, die tarifgebunden sind. Auch diese fallen unter den Verkauf.

„Die Entscheidung des Mercedes-Benz-Konzerns ist gefallen und demnach sicher und unumkehrbar“, sagt IG-Metall-Geschäftsführerin Jessica Worrings im Gespräch. Die Entscheidung finde IG Metall nicht gut, man müsse jedoch abwarten, was die weiteren Verhandlungen nächste Woche ergeben. „Mercedes Benz möchte den Verkauf natürlich so schnell wie möglich einleiten“, sagt Worrings. Wann genau dies geschehen wird, wisse man aktuell aber noch nicht.

„Obwohl die Niederlassungen in Neuss den Vorteil haben, tarifgebunden zu sein, werden sie unter dem Verkauf leiden“, sagt Worrings. Mit den Tarifverträgen gingen in der Regel Sicherheiten wie eine geregelte Entgeldstruktur und 30 Tage Urlaub einher. Worrings befürchtet, dass durch den Verkauf auch diese Sicherheiten wegfallen. Es darf laut IG Metall keine Abstriche bei tariflichen Löhnen, Urlaubstagen oder anderen tariflichen Leistungen geben. Deshalb fordern der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft Sicherheit, gute Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge und Tarifbindung, einen angemessenen Nachteilsausgleich sowie Respekt für die Beschäftigten der Niederlassungen.

Diese befürchten eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bei den ungewissen Erwerbern. „Alles, was über den Tarif gesichert ist, soll übernommen werden. Es geht um ein wirtschaftliches Zukunftskonzept und eine Beschäftigtungssicherung“, sagt Worrings. Insgesamt gingen am Dienstag bundesweit rund 25.000 Beschäftigte der Mercedes-Benz Group AG auf die Straßen, um diese Forderungen zu unterstreichen.

(yak)