Neuss: Kein Hochwasser erwartet

Hafen: Der Pegelstand lag gestern noch unter fünf Metern. Erst ab neun Metern wird es kritisch.

Neuss. Überflutungen in der Schweiz, Sperrungen am Oberrhein, Unwettermeldungen aus dem Sauerland: Da ist Neuss bei der Regengüssen der vergangenen Tage noch gut weggekommen. Kein Grund zur Aufregung auch im Hafen, obwohl das Wasser dort gestern schon deutlich höher stand als am Tag zuvor.

Bei 4,80 Meter lag der Pegel gestern Nachmittag, um 60 Zentimeter höher als am Tag zuvor. Der Normalstand schwanke zwischen 2,70 und 3,50 Metern, erklärt Hafenmeister Udo Eschweiler. Dass das Wasser weiter steigen würde, war gestern klar. Aber: "Wir erwarten nicht die große Welle", so Eschweiler.

Abzulesen ist der Wasserstand am Hafenbecken 1 neben dem Haus am Pegel. Die Pegeluhr, über lange Zeit nicht eben zuverlässig, ist technisch instandgesetzt. Auch eine Messlatte dahinter gibt eine Ahnung vom Wasserstand. Mehr aber auch nicht. Einen offiziellen Pegelstand wird man im Neusser Hafengebiet vergebens suchen. "Wir nehmen den Düsseldorfer Pegel und schlagen 1,25 Meter drauf", erklärt Hafenmeister Eschweiler.

Er kann sich gut erinnern, wie vor Jahren die Batteriestraße unter Wasser stand. Ähnliches ist nicht zu erwarten. Erst ab einem Pegelstand von sieben Metern wird im Rathaus ein Bereitschaftsdienst eingesetzt, ab neun Metern ist es ernst. Am 5. März zum Beispiel erreichte das Wasser im Hafen den Stand von 8,26 Metern.

Den Betrieb im Hafen stört das kaum, die Schiffe müssen zur Not mit geringerer Ladung fahren. Erst wenn der Rhein gesperrt wird, ist natürlich auch der Hafen betroffen. Doch das Hochwasser des Oberrheins wird sich so weit flussabwärts nicht auswirken. Dennoch gibt der Regen dem Trimodal-Chef Karsten Scheidhauer zu denken: "Im heißen April haben wir noch gedacht, wir können im Hochsommer die Schiffe durch den Rhein schieben . . ."