Neuss/Linie 709: Kommt jetzt die eingleisige Trassenführung ?

Nach dem Scheitern der Herausnahme-Pläne geht es für die Politik in die nächste Runde.

Neuss. Noch war das Abstimmungsergebnis der Briefwähler gar nicht bekannt, da machte der Ausdruck "Eingleisigkeit" schon die Runde im lauten Rathaus-Foyer. Die Herausnahme der Straßenbahn, daraus machten auch die Befürworter keinen Hehl, ist nicht mehr durchzusetzen. Bürgermeister Herbert Napp deutete zum wiederholten Mal an, nun die Eingleisigkeit der Linie 709 im Hauptstraßenzug vom Rat diskutieren zu lasssen. Dass das keine Erfindung des Bürgermeisters sei, sondern bereits im SPD-Wahlprogramm von 1999 niedergeschrieben wurde, betonte SPD-Fraktionschef Reiner Breuer: "Ich gehe davon aus, dass es jetzt darauf hinausläuft."

Das erschien CDU-Parteichef Jörg Geerlings dann doch ein wenig verfrüht. Ausdrücklich ausschließen aber mochte er eine solche Lösung gestern Abend auch nicht.

Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher, sichtlich erleichtert und Dauer-Telefonierer, konstatierte: "Wir sind offen für eine partielle eingleisige Führung im Hauptstraßenzug." Sollte die Politik das beschließen, könnten Rat, Verwaltung und Rheinbahn gemeinsam "das Beste finden". Über die gesamte jetzt diskutierte Strecke von 800 Metern sieht er eine Eingleisigkeit allerdings nicht.

Auf seiner Juni-Sitzung wird sich der Rat wohl wieder mit dem Thema befassen. Die Neusser müssen sich jedenfalls schon bald an eine - begrenzte - Zeit ohne Bahn einstellen. Voraussichtlich nach dem Schützenfest werden die Kanäle im Hauptstraßenzug erneuert. Und das kann Monate dauern.