Neuss: „Magische Momente“ im Globe

Festival: Ab heute wird an der Rennbahn wieder vier Wochen lang Theater gemacht.

<strong>Neuss. Als Rainer Wiertz 1991 zum ersten Mal ein Shakespeare-Festival organisierte, nannte er es ganz bewusst "1. Neusser Festival". Viele sollten folgen. Vier Vorstellungen umfasste das Fest im ersten Jahr, nachdem die Stadt mit Hilfe des Bauvereins das Globe von der Weltausstellung gekauft und an der Rennbahn aufgebaut hatte. J etzt sind es 31, acht Vorstellungen sind ausverkauft, für fünf gibt es nur noch Restkarten. Brandauer spielt - ganz allein - den Sommernachtstraum, die Watermill Propeller Company rückt an, die New Yorker Aquila Theatre Company will an ihren Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfen: Das Neusser Shakespeare-Festival ist längst zur Erfolgsgeschichte geworden. Die Hälfte der Besuchern kommt von auswärts Schon beim ersten Treff im Globe waren alle Vorstellungen ausverkauft. Der meist gespielte Theaterautor in Deutschland mit einem vielseitigen Oeuvre von 36 Stücken, dazu das Globe als in Deutschland einzigartiger Theaterraum: Zwei Vorteile, wie Wiertz sagt, die den Erfolg begünstigen. Natürlich müssen die guten, innovativen Ensembles kommen. Viel Spreu gelte es da zu trennen, sagt der Kulturreferent, der jedes Jahr auf den Festivals von Avignon bis Edingburgh neuen Strömungen auf der Spur ist.

Rainer Wiertz sitzt am Tag vor dem Festivalstart erstaunlich gelassen in seinem Büro an der Oberstraße. Immer neue Kartenanfragen, Organisatorisches, Termine mit und für die Künstler: "Das Festival ist ebenso anstrengend wie wunderbar", sagt der Kulturmann und verweist auf das Team um Produktionsleiter Andreas Giesen: "Dass die nicht im Globe übernachten, ist alles."

Neueinsteigern empfiehlt Rainer Wiertz übrigens "Was ihr wollt" mit Martin Lüttge. Und für die, die meinen, alles zu kennen, sieht er die Produktion des ungarischen Gyula-Theaters als "besonderen Kick".