Klosterbibliothek Knechtsteden: Der Herr über 3000 literarische Schätzchen

Heiner Gerken kümmert sich im Kloster um teils sehr wertvolle Bücher.

Knechtsteden. Heiner Gerken wagt einen kritischen Blick auf das Hygrometer: Die Luftfeuchtigkeit bewegt sich zwischen 40 und 60 Prozent. Gut so. Denn alles andere würde den 3000 Büchern schaden.

Die gute Luft ist aber nicht der einzige Grund, warum die Bände, die größtenteils aus der Zeit vor 1850 stammen, so gut erhalten sind. Zum einen restauriert sie Buchbinderin Doris Lappe ehrenamtlich. "Zum anderen verwendete man in früheren Jahrhunderten Lumpen zur Papierherstellung, da war noch keine Säure drin", weiß Gerken.

Zwischen den fünf Meter hohen Wänden stehen 80 000 Bände, viele nicht mehr katalogisiert, teilweise in doppelter und dreifacher Ausführung. Gerken: "2000 wurde dann beschlossen, diese Hochschulbibliothek aufzulösen." 2001 erhielt der arbeitslose Jurist eine ABM-Stelle im Kloster Knechtsteden und besorgte das Geld für den Umbau der 124 Quadratmeter auf eine nicht ganz unumstrittene Weise: "Wir haben den größten Teil des Bestandes zu Geld gemacht."

Einige 10 000 Euro seien dabei zusammen gekommen, einen genauen Betrag wolle er nicht nennen. Die Decke wurde aufgerissen, der Boden mit Linoleum belegt, Stühle wurden gekauft, ein Pult hergerichtet, Schränke und Regale installiert. Da Glas zu teuer war, verwendete man Draht für die Vitrinen.