Neue Kunstschule und -therapie in Neuss Leinwand statt Bildschirm

Neuss · An der Rheinstraße eröffnet am kommenden Montag „Dynastia“ – eine Kunstschule, die auch einen therapeutischen Ansatz verfolgt. Dahinter steckt eine 21-jährige Neusserin. Wie kam es dazu?

Rojin Salici, erst 21 Jahre jung, macht ihr eigenes Ding und eröffnet ihre erste Malschule an der Rheinstraße.

Foto: Simon Janßen

(jasi) Noch fehlt das ein oder andere Einrichtungs-Detail, doch Leinwände, fein säuberlich einsortierte Farben und Pinsel lassen bereits deutlich erahnen, wohin die Reise geht. An der Rheinstraße wagt Rojin Salici mit 21 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit, eröffnet am kommenden Montag, 19. Februar, ihre erste eigene Kunstschule namens „Dynastia“, die auch einen therapeutischen Ansatz verfolgt.

Dass sie es trotz ihres jungen Alters haptisch mag und auch weitestgehend auf den „Kreativitätskiller“ Social Media verzichtet, lässt sie gedanklich auch in ihre Malschule einfließen: „Meine Kunstschule und Kunsttherapie haben ein ernstes Ziel: die Bildschirmzeit zu reduzieren und die Kreativität der Kinder und Jugendlichen zu entfachen. Ich möchte sie dazu ermutigen, mit Farben zu experimentieren und ihre Fantasie zu beflügeln“, sagt die 21-Jährige, deren Angebote sich an Kinder und junge Erwachsene von fünf bis 21 Jahren richten.

Auch privat steht bei der Neusserin vieles ganz im Zeichen des kreativen Auslebens. Vor allem der Expressionismus – eine kunsthistorische Epoche, die in Frankreich entstand und sich in Deutschland zwischen 1905 und 1925 entfaltete – sowie die sogenannte Naive Kunst haben es ihr besonders angetan. Bei letzterer mag sie vor allem die knalligen Farben und die Liebe zum Detail. Der therapeutische Ansatz richtet sich vor allem an Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten. Die Zeit ohne Ablenkung vor der Leinwand soll unter anderem die Konzentration fördern.

Mit dem neuen Angebot an der Rheinstraße ist Rojin Salici Teil einer regelrechten Neueröffnungswelle, die derzeit in und rund um den Meererhof zu beobachten ist. Gleich nebenan hat vor Kurzem der „Fuchsbau“ eröffnet, wo Lerntherapie und Lernförderung angeboten werden. Leiterin Michelle Gehrke ist spezialisiert auf Vorschularbeit und musste durch diese Erfahrung nach eigenen Angaben von Jahr zu Jahr feststellen, dass Kinder immer mehr Defizite aufzeigen. Der Fuchsbau soll Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit bieten, ihre Lernschwächen zu minimieren, um besser im Alltag zurecht zu kommen.

Ein prominenter Neuzugang in dem Bereich war zudem der niederländische Discounter „Action“, der Anfang Dezember vergangenen Jahres an den Start ging und seitdem die Besucherfrequenz in dem Bereich spürbar erhöht hat. Weitere Neueröffnungen in dem Gebiet sollen zeitnah erfolgen – auch aus dem gastronomischen Bereich.

(jasi)