Neusser Rat verabschiedet Resolution Rat stellt sich gegen Menschenfeindlichkeit

Neuss · Der Stadtrat reagiert auf die Rede eines AKP-Politikers in Neuss mit einer entschiedenen Resolution.

Auf die Rede eines türkischen Politikers in der Yunus-Emre-Moschee  in Neuss, die bundesweit für Schlagzeilen sorgte, reagiert der Rat mit Verabschiedung einer Resolution.

Foto: Simon Janßen

(-nau) Auf die volksverhetzende Rede eines türkischen AKP-Abgeordneten in einer Neusser Moschee vor einigen Wochen hat der Rat der Stadt mit einer deutlichen Klarstellung reagiert.

Einstimmig nahm er eine vom Integrationsausschuss formulierte Resolution an, mit der Rat und Verwaltung jeglicher, wie es heißt, „Art von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Wort, Schrift und Tat“ entschieden die Stirn bieten. „Die Neusser Stadtgesellschaft ist vielfältig und zeichnet diese aus“, heißt es darin weiter. „Diese Diversität nehmen wir als große Bereicherung wahr“.

Rat stellt auch
Forderungen an die Verwaltung

Von allen Neusserinnen und Neussern werden Toleranz und Respekt im Umgang mit dieser Vielfalt als Grundlage unserer Demokratie eingefordert. „Gegen demokratiefeindliche und menschenverachtende Aussagen, Handlungen und Taten beziehen wir Stellung und dulden diese nicht“, heißt es am Ende.

Wie man in Neuss mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Religion und auch unterschiedlicher Hautfarbe umgehen sollte, beschäftige den Rat gleich in mehrfacher Hinsicht. So wurde die Verwaltung in einem weiteren Tagesordnungspunkt durch Mehrheitsbeschluss aufgefordert, die Ziele der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft in Neuss umzusetzen und insbesondere anzuerkennen, dass jegliche Verwendung des so genannten N-Wortes rassistisch ist.

Gremium gibt sich selbst einen neuen, passenderen Namen

Sein Gebrauch soll bekämpft werden, „um Schwarzen Menschen und PoC ein friedvolles und diskriminierungsfreies Leben in Neuss zu ermöglichen“.

Und noch ein Signal sandte der Rat direkt aus, der auf Anregung aus dem Gremium selbst dem „Komitee für Partnerschaften und internationale Beziehungen“ einen ganz neuen Namen gab. So wurde zum einen das Wort Europa eingefügt, um, wie es Hakan Temel (SPD) erklärte, „dem europäischen Friedensgedanken und -auftrag auch in unserer Stadt eine noch größere Bedeutung beizumessen“. Zum anderen wurde in dem neuen Namen der Begriff Beziehungen durch Angelegenheiten ersetzt, weil dieser thematisch mehr abdeckt.