Steigende Zahlen in Neuss Wenig Platz für unbegleitete Geflüchtete
Neuss · (jasi) Seit Herbst vergangenen Jahres ist wieder ein größerer Anstieg an unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) zu verzeichnen. Das teilte die Stadt jetzt mit. Die Quote, die das Land Nordrhein-Westfalen für die Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Ausländern pro Kommune festsetzt, betrug für Neuss in 2022 rund 59 und ist in diesem Jahr auf 63 erhöht worden.
Außerhalb der offiziellen Zuweisungen gab es fast wöchentlich „UMA‘s“, die bei der Polizei oder dem Jugendamt direkt – ohne Zuweisung – in Erscheinung getreten sind und die somit unterzubringen und zu betreuen waren. Da die Pädagogische Ambulanz (Inobhutnahmestelle) nach Angaben der Stadt fast ausnahmslos belegt, beziehungsweise auch überbelegt war, gab es dort „besondere Problemlagen“ und Herausforderungen.
In Kooperation mit dem Träger „mikas“ konnte zum 16. Januar dieses Jahres für die Stadt Neuss eine Brückenlösung (insgesamt acht Plätze) in Räumlichkeiten des Lukaskrankenhauses geschaffen werden, die bis zum 30. September nutzbar sein werden. „Das Jugendamt der Stadt Neuss ist in engen und regelmäßigen Austausch mit allen Jugendämtern im Rhein-Kreis Neuss“, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung.
Eine weitere Brückenlösung, die für alle Jugendämter im Rhein-Kreis Neuss nutzbar sein soll, wird von der Evangelischen Jugend- und Familienhilfe gGmbH umgesetzt. Es ist laut Stadt zu erwarten, dass der Zustrom von unbegleiteten minderjährigen Ausländern weiter anhalten, es gegebenenfalls auch weitere Erhöhungen der Aufnahmequoten geben und die Aufgabe zur Unterbringung und Betreuung eine konstante mehrjährige Aufgabe sein wird. Daher wird seitens der Jugendämter und Träger im Kreisgebiet Überlegungen für mehrjährige Unterbringungen gesucht und diskutiert.
Die entstehenden Jugendhilfekosten für „UMA‘s“ sind laut Verwaltung refinanzierbar und werden jeweils beim Landschaftsverband Rheinland zur Erstattung angemeldet.