Neuss: Schwarz-weiße Linien, Texte und ein Urknallbum

Alte Post: Bei der 61. Auflage der Jahresausstellung „Kunst aus Neuss“ gibt es erstmals eine Themenvorgabe.

Neuss. Die Jahresausstellung "Kunst aus Neuss" im Kulturforum Alte Post ist seit Jahrzehnten Tradition in der Stadt. Bei der 61. Auflage gibt es erstmals eine Änderung.

"Wir haben methodische Schwerpunkte gesetzt. Das gab es vorher nicht. Das Motto ist Zeichnungen, Grafiken und Texte. Landesweit ist die Grafik 2009 ein künstlerischer Schwerpunkt", sagt Kuratorin Susanne Ristow. 31 Künstler zeigen mehr als 100 Werke zu den Themen.

Im oberen und unteren Foyer sowie im Saal der Alten Post hängen Zeichnungen und grafische Arbeiten mit Schriftelementen an den Wänden. Aber auch Objekte wie Scherenschnitte oder Skulpturen können bestaunt werden.

Neben linienartigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen und modernen Bildern mit bunten Schriftzügen fällt beispielsweise das "Urknallbum" ins Auge. Der Meerbuscher Künstler Christoph Rehlinghaus hat das Weltall in einem großen Buch dargestellt, das vom Besucher erkundet werden kann.

Die Tuschzeichnungen und Schnittmuster des 1989 verstorbenen Neusser Künstlers Gerhard Hoehme werden ebenfalls gezeigt. Der 28-jährige Kunststudent Chris Succo präsentiert zwei seiner Serigrafie-Reihen in Siebdrucktechnik.

Die Reihe "The very fast, the very good" ist in schwarz-weiß gehalten. Auf den neun Bildern finden sich Schriftmuster neben skizzenhaften Ausschnitten. "Die zehn Bilder der Reihe ’It’s make or break’ sind bunt und eher malerisch", beschreibt er. Succo ist diesjähriger Träger des Kunstförderpreises der Stadt Neuss.

"Für die Künstler war es eine besondere Herausforderung, zu einem vorgegebenen Thema zu arbeiten. Toll an dem Stil ist, dass die Kunstform der Schrift mit der Bildebene zusammenfließt", sagt Hans Ennen, stellvertretender Leiter der Alten Post.

Ob die Organisatoren die nächste Jahresausstellung wieder unter ein Motto stellen, ist noch nicht sicher.

Fast alle gezeigten Werke stehen zum Verkauf.