Wie soll Kaarst im Jahr 2030 aussehen?
Politiker befassen sich 2009 mit demografischem Wandel.
Kaarst. Es fehle ein durchdachtes, ganzheitliches Konzept zum demografischen Wandel - darin waren sich die Teilnehmer nach dem WZ-Talk in der VHS im September einig. Jetzt haben sich Politiker aller Fraktionen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung an drei Tagen mit den Chancen und den Auswirkungen des demografischen Wandels beschäftigt.
"Der demographische Wandel betrifft jeden - egal welchen Alters und egal welcher beruflichen Tätigkeit er nachgeht. Das ist aber gleichzeitig auch eine Chance, denn niemand kann sich dem notwendigen Gestaltungsprozess der neuen sozialen Realität entziehen", sagt der Leiter des Trainings, Winfried Köster.
Nach der Fortbildung steht für die Teilnehmer fest: Das Thema soll im nächsten Jahr auf die politische Agenda gesetzt werden. "Dies ist eine wichtige Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen, jeder in seiner Verantwortung", bilanziert Bürgermeister Franz-Josef Moormann.
Einstimmig haben die Teilnehmer beschlossen, dass der Rat sich mit dem Thema im Frühjahr befassen soll. "Wir haben einen gemeinsamen Anfangspunkt gefunden. Den wollen wir jetzt für einen gemeinsamen Gestaltungsprozess nutzen", sagt Bürgermeister Moormann.
Die Verwaltung soll beauftragt werden, die notwendigen Daten für die Entwicklung in der Stadt zusammenzutragen. Die Bertelsmannstiftung, die das Demografietraining durchgeführt hat, prognostiziert für Kaarst bis 2020 einen Bevölkerungsrückgang von 2,75 Prozent. Gleichzeitig sei zu erwarten, dass sich der Anteil der 80-Jährigen verdoppelt.
Wie soll mit dem Wandel umgegangen werden? Köster rät, Strategien zu entwickeln und Ziele zu formulieren. "Wie soll Kaarst im Jahr 2030 aussehen? Wie soll das Miteinander der Generationen und Kulturen gestaltet werden?", nennt Köster Fragen, auf die Antworten zu finden sind.
Auch die Bürger sollen daran beteiligt werden, Ideen zu entwickeln. Die Ratsmitglieder wollen die Verwaltung beauftragen, Möglichkeiten zu überlegen, wie dies erfolgen könnte. "Denn Politik und Verwaltung können die Herausforderungen, die viele Handlungsfelder betreffen, nicht allein meistern", sagt Moormann.