Dormagen: Stadt will Initiativen in der Musikszene fördern

Ein Rockbeauftragter könnte künftig jungen Bands als Ansprechpartner dienen.

Dormagen. Derzeit wird an einem Konzept gearbeitet, um in der Musikszene kulturelle Initiativen für Jugendliche unterstützen zu können. Die Verwaltung berät darüber mit den Trägern der freien Jugendhilfe wie etwa der Katholischen Jugendwerke.

Bis vor einiger Zeit hatten die jungen Musiker aus Dormagen eine Heimat im ehemaligen Café Flair in Horrem. Seit der Schließung der Einrichtung sind die ehrenamtlichen Freunde und Förderer der jugendgemäßen Kulturarbeit auf der Suche nach einem neuen Ort. Eine Möglichkeit scheint man im Micado, dem Café für offene Jugendarbeit an der Kölner Straße, gefunden zu haben.

Für viele Bands sei es ein unüberwindbares Problem, ihren Auftritt logistisch und finanziell selbst zu organisieren, so die Organisatoren vom Café. Dem wolle man vorgreifen, indem man seit Mai die Möglichkeit bietet, vor bis zu 200 Zuschauern Konzerte im Jugendcafé zu veranstalten.

Einmal im Monat stellt das Café dafür Räume und Personal zur Verfügung, hilft mit Werbung und sorgt mit einem ehrenamtlichen Team für die Auswahl der Bands. Zusätzlich wird eine Internet-Seite genutzt, um einen Eindruck über die Nachwuchs-Bands zu vermitteln.

Das Konzept der Stadt verfolgt weitere Ideen, die nun von den Politikern in den Ausschüssen beraten werden. So verwaltet der Eigenbetrieb Dormagen 16 städtische Proberäume.

Auf einer Warteliste haben sich derzeit drei bis vier Bands eingetragen, die bei Freiwerden eines Proberaums nachrücken möchten. Ein möglicher Grund für diese vergleichsweise geringe Nachfrage könnte sein, dass der Zustand und das nähere Umfeld dieser Proberäume kritisch gesehen werden, vermutet die Verwaltung.

So fehlt es auch nach Aussage des Jugendbeauftragten Klaus Güdelhöfer an Ansprechpartnern, die sich um die Belange der Bands kümmern, aber auch darauf achten, dass Rauch- und Trinkverbote und die Probezeiten eingehalten werden.

Abhilfe könnte, wie bereits in Vorjahren angedacht, ein "Rockbeauftragter" schaffen, über dessen Einsatz im Wirtschaftsplan 2009 nachgedacht wird. Nachgedacht wird auch über die Schaffung eines HipHop-Workshops nach dem Vorbild ähnlicher Projekte vom Tanzraum Neuss.

Bei dieser Mischung aus Tanz, Musik und Theater werden insbesondere Kinder und Jugendliche angesprochen, die sich in schwierigen sozialen Lebenslagen befinden und so Konflikte und Aggressionen tänzerisch und sprachlich verarbeiten können.

Erkenntnisse sprächen dafür, dass sich aus einem Workshop mit begrenzter Teilnehmerzahl und unter professioneller Leitung ein umfangreiches Netzwerk bilden könne, betont Kulturdezernent Ulrich Cyprian.

In weiteren Gesprächen sollen auch noch andere Ideen verfolgt werden. Dazu gehört beispielsweise die Unterstützung eines Open-Air-Konzerts, die Fortführung des Graffiti-Projekts des Kinder- und Jugendbüros oder Kinowochen für die junge Leute.