Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass neben dem Fund weitere Verästelungen unterirdischer Gänge zu einem ehemaligen Munitionslager existieren. Falls dort aber nicht gebaut wird, würden diese Wege unbehelligt bleiben: Sie haben laut Wirtschaftsförderer Andreas Galland keine übergeordnete historische Relevanz. Und so ist es auch mit der aufgetauchten Betonplatte: Sie wird bereits zerkleinert und abgetragen.

"Dennoch haben wir zweierlei Interesse an dem Fund", erläutert Galland: Neben der stadthistorischen Bedeutung spiele insbesondere die bautechnische Abwicklung eine immense Rolle. Der Trichter sei nämlich mit Schutt alter Häuser verfüllt worden, der möglicherweise belastet ist.

Das Material ist bereits entfernt worden. Zudem kann auf den Verfüllungen nicht gebaut werden, der Untergrund muss stabil sein. Überall dort, wo künftig etwas Neues entstehen soll, müssen die Planer also einen lückenlosen Untergrund für ein solides Fundament schaffen.

Das Stadtarchiv ist bereits beauftragt worden, nähere Erkenntnisse über den möglichen Standort einer Flak an der Rennbahn zu überprüfen. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Ein positives Urteil ist laut Galland aber nicht unwahrscheinlich, da es sich bei der Örtlichkeit genau um die Anflugschneise der Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg mit der entsprechenden Nähe zum Hafen gehandelt habe. Bekannt ist bereits ein Flak-Fund auf dem ehemaligen Case-Gelände. Zudem habe ein Zeitzeuge am Wochenende gegenüber Galland geäußert, dass er von Gesprächen mit seinem Vater von einer Flak an dieser Stelle wisse.