Kaarst: 22 neue Plätze für Kleinkinder

Die Stadt baut das Betreuungsangebot für unter Dreijährige schrittweise aus. Bis 2013 soll es 312 zusätzliche Plätze geben.

Kaarst. Bis 2013 will die Stadt bis zu 59 Gruppen in Kindertageseinrichtungen bieten. Der Ausbau soll schrittweise erfolgen. Derzeit gibt es in Kaarst 53 Gruppen. Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung zur Planung die Eckpunkte beschlossen.

Denn die Stadt muss dem NRW-Familienministerium bis zum 15. Januar die Planungsdaten für die Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren bis 2013 melden. Dann besteht nach dem Kinderförderungsgesetz ein Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung. Bis dahin soll es 312 Betreuungsplätze für Kleinkinder geben: 220 in Kindergärten und 92Plätze in der Kindertagespflege.

"Das Thema ist sehr komplex, denn das Problem ist, dass wir heute nicht wissen, wie viele Kinder es 2013 gibt und wie viele Eltern für ihre Kinder unter drei Jahren überhaupt ein Betreuungsangebot möchten", erläutert Jugenddezernent Heinz Dieter Vogt. Darüberhinaus könne nicht abgesehen werden, inwieweit die wirtschaftliche, gesellschaftliche Entwicklung Auswirkung auf die Notwendigkeit und die Nachfrage nach einem Betreuungsplatz hat.

Hinzu kommt, dass unterschiedliche Prognosezahlen vorliegen. Während eine Studie der Uni Dortmund, Institut für Gerontologie, und der Bertelsmannstiftung von einem Bevölkerungsrückgang und einer Überalterung ausgehen, hat die Stadt ein Prognoseprogramm gekauft, das von gleichbleibenden Zahlen auch bei den Geburten ausgeht.

"Wichtig ist, dass wir nun für alle anderen Planungen wie beim Schulentwicklungsplan auf die gleichen Daten zugreifen. Welche das aber sein werden, ist noch nicht entschieden", erläutert Vogt. Umso wichtiger sei daher auch ein schrittweiser Ausbau des Betreuungsangebotes.

Was feststeht: Im nächsten Jahr bietet die Stadt 22zusätzliche Plätze (106 bisher) für die Betreuung von unter Dreijährigen an. "Die Zahl hat uns das Land vorgegeben. Das ist eine Pflichtaufgaben. Wenn wir die nicht erfüllen, erhalten wir keine Betriebsförderung vom Land mehr", sagt Vogt.

"Wir gehen bei ihrer Planung davon aus, dass 15 Prozent der Eltern für Kinder unter einem Jahr eine Betreuung wünschen, die hauptsächlich über eine Kindertagespflege erfolgen wird", erläutert Jugendamtsleiterin Ute Schnur. Für Einjährige will die Stadt eine Versorgungsquote von 32 Prozent bieten. Sie geht davon aus, dass gut Zweidrittel der Eltern ihre Kleinkinder dann in Kindertageseinrichtungen unterbringen.

"Ein Trend ist heute schon abzusehen, dass immer mehr Eltern vor dem dritten Lebensjahr ihre Kinder betreuen lassen", sagt Schnur. Deshalb will die Stadt bis 2013 fast der Hälfte aller Zweijährigen in Kaarst einen Platz in einer Kindertageseinrichtung bieten.