Grevenbroich: Gemeinsames Haus mit kleinen Geheimnissen

Bildungszentrum: VHS und Juks arbeiten seit September unter einem Dach zusammen.

Grevenbroich. Seit September arbeiten die Volkshochschule (VHS) und die Jugendkunstschule (Juks) unter einem Dach. Die neue Adresse für viele Kurse und einen Großteil der Verwaltung: Bergheimer Straße 44. Am Samstag stellte sich das Haus der Öffentlichkeit vor. Nicht umsonst trägt es den Namen Bildungszentrum. Zur Ausstattung gehören mehrere Klassenräume, ein Tanzsaal sowie jeweils einen Werk-, Mal- und Elektroraum, außerdem ein EDV-Raum mit zwölf Computern.

Alle werden von morgens bis abends sowohl von der VHS als auch von der Juks belegt. Den Anfang machen am Vormittag Sprach- und Integrationskurse für Migranten, nachmittags kommen Kinder und Jugendliche zu den Juks-Kursen, und am Abend stehen noch einmal Volkshochschul-Veranstaltungen auf dem Plan.

Von einer solchen Intensiv-Nutzung konnten die Veranstalter bisher nur träumen, wie VHS-Leiter Rainer Hoffmann erklärt: "Die Integrationskurse gehören zu unseren bestbesuchten Angeboten, weil die abschließende Sprachprüfung Teil des Einbürgerungstests ist. Wir beobachten eine steigende Nachfrage, besonders nach Vormittagskursen. Aber erst jetzt können wir genug anbieten, weil wir nicht mehr auf Räume in den Schulen angewiesen sind."

Als weiteres Plus setzen Hoffmann und sein Juks-Amtskollege Rudolf Ladwig auf Synergie-Effekte. Kinder und Jugendliche sollen von der Juks später ganz selbstverständlich in die VHS hineinwachsen. In Zukunft wollen die Einrichtungen noch enger zusammenarbeiten. Als nächster Schritt in diese Richtung erscheint ab dem Frühlingssemester 2009 ein gemeinsames Programmheft beider Einrichtungen.

Der Gebäudekomplex wurde in den 50er Jahren als Hauswirtschaftsschule gebaut. Während der dreimonatigen Renovierungsarbeiten überraschte das Haus gleich mit zwei lange Zeit versteckten Geheimnissen.

Unter dem Linoleum im ersten Stock kam ein edles Eichenparkett zum Vorschein, und eine Gipskartonwand im selben Raum hatte jahrzehntelang eine Schiebetür verborgen. "Damit können wir die beiden Klassenzimmer in einen 160-Quadratmeter-Saal für Theateraufführungen verwandeln", freut sich Ladwig.

Service: Als neuen Service bieten die städtischen Kultureinrichtungen Geschenkgutscheine an. Einfach einen VHS- beziehungsweise Juks-Kurs, ein Konzert oder eine andere Veranstaltung auswählen, Ticket kaufen und zum Verschenken in die schicke Faltkarte stecken.