Neuss: St. Quirin ist Basilika
Reaktionen auf die päpstliche Auszeichnung für das Münster.
Neuss. Die Wünsche waren alt, die Hoffnungen seit Jahrzehnten nicht aufgegeben: Dass die Kirche St. Quirin einmal Basilika werden möge, hatten zahlreiche Gläubige ersehnt und teils auch erwartet. Diesen Titel kann nur der Papst verleihen.
Im groß gefeierten Jubiläumsjahr, 800 Jahre nach dem Baubeginn der Kirche, brachte Joachim Kardinal Meisner die Nachricht nun nach Neuss. St.Quirin wird "Basilica minor" - die großen Basiliken sind die sieben ranghöchsten Kirchen - und kann nun die die gekreuzten Schlüssel des Papstwappens tragen.
"Wir wussten, das Verfahren läuft. Aber wir wussten nicht, dass die Entscheidung jetzt gefallen war. Das ist eine große Freude", sagt Martin Flecken, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St.Quirin.
Er merkt aber auch an: Das hätte früher passieren können und dürfen. Schön an diesem Datum ist für ihn allerdings, dass ein deutscher Papst die Ehrung verleiht: So wie es mit Leo IX. ein deutscher Papst war, der 1050 der Legende nach die Reliquien des Heiligen Quirinus seiner Schwester, der Äbtissin Gepa von Neuss, übereignete.
"Und noch eine Verbindung: Benedikt XVI. wurde 2005 am Todestag Leos gewählt, am 19. April." Nun werde bald das päpstliche Wappen an der Kirche angebracht. Ob als farbiges Metallschild oder in Stein gemeißelt, sei noch nicht entschieden.
"Stolz und froh" ist Cornel Hüsch, Vorsitzender des Katholikenrats im Rhein-Kreis Neuss. Auch er verweist selbstbewusst auf die Bedeutung der Kirche: "Eigentlich haben wir die Basilika ja immer schon."
Eine der bedeutendsten Kirchen im Rheinland, eine der zentralen Wallfahrtskirchen im Mittelalter, schließlich auch gute Beziehungen der Verwandtschaft von Kardinal Frings zu Papst Benedikt XVI. - den letzten Ausschlag habe wohl der Besuch des päpstlichen Nuntius im Frühjahr gegeben, der sehr beeindruckt von der Kirche wie von der Gemeinde gewesen sei.
Freude auch in der Kindertagesstätte St. Quirin. "Auf jeden Fall" habe das Münster diese Ehre verdient, betont Kita-Leiterin Anneli Breidenbach: "Ich denke, dass St.Quirin den bisherigen Basiliken im Rheinland in nichts nachsteht."
Stolz sei man in der Kita, über viele Jahre mit den Oberpfarrern Hans-Dieter Schelauske und Guido Assmann "im Schatten dieser Kirche" gearbeitet zu haben. Cornel Hüsch fasst wohl für alle zusammen: Dieses Jubiläumsjahr war ein ganz besonderes für Neuss. Nun hat es einen würdigen Abschluss gefunden.
