Neuss: Umwelt - Nutrias gefährden den Rosengarten

Weil Besucher die Nager füttern, vermehren sie sich zu stark. Das Problem: Die vielen Tiere schaden den Bäumen.

Neuss. An ihnen scheiden sich die Gemüter. Die einen finden sie putzig, die anderen einfach nur abschreckend. Auf jeden Fall aber sind sie für Neuss ein großes Problem: Nutrias. Unzählige der Nagetiere haben es sich an Erft und Obererft bis hinein in den Rosengarten gemütlich gemacht. Und dort treiben sie ihr Unwesen.

Die Nager sind Verwandte der Sumpfbiber, viele verwechseln sie mit Bisamratten. "Dabei werden Nutrias sehr viel größer - bis zu 65 Zentimeter", erklärt Rudolf Westermann, Abteilungsleiter beim Grünflächenamt. Bisamratten dagegen bringen es höchstens auf 45 Zentimeter.

Nutrias stammen ursprünglich aus Südamerika und wurden in den 20er Jahren als Zuchttiere nach Deutschland eingeführt. Ihr Pelz war in der Modeindustrie sehr begehrt.

Seitdem in den vergangenen Jahren massive Anti-Pelz-Kampagnen geführt werden, brach der Weltmarktpreis ein und viele Farmbetriebe ließen ihre Tiere frei. So kamen die Nutrias nach Neuss und machen dort vor allem den Bäumen das Leben schwer.

"Viele der Tiere sind inzwischen fast zahm und haben keine Angst vor Menschen", sagt Westermann, das kurbele das Versorgungsverhalten noch mehr an. Aber damit bewirke man nur das Gegenteil: Die Nutrias werden überfüttert, bekommen mehr Junge als die Gewässer vertragen können und die Natur leidet.