Wettkampf: Sportler aus Neuss auf dem Weg zu den Special Olympics

Drei Neusser Sportler treten bei den Special Olympics in Shanghai an.

Neuss. Jahrelang haben sie trainiert, Schweiß gelassen und so manchen inneren Schweinehund überwunden. Jetzt soll die große Mühe endlich belohnt werden: bei den Special Olympics. Vom 2. bis zum 11. Oktober werden die Welt-Sommerspiele für Sportler mit geistiger Behinderung in Shanghai ausgetragen. Mehr als 7000 Athleten aus 169 Ländern werden dabei sein, darunter auch drei Neusser. Carmen Lelittko und Theo Knuth vom TC Grün Weiss Neuss wollen im Tennis zeigen, was sie draufhaben, Werner Thiel von den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) wird sein Bestes an der Tischtennisplatte geben.

Am Dienstag beginnt das große Abenteuer. Dann geht’s mit dem Flieger nach Shanghai. Im Jiading District ist die Delegation in einem Hotel mit Blick auf die Formel-1-Strecke untergebracht. Wenn sich die Gruppe dann von den Reisestrapazen und den ersten kulinarischen Überraschungen erholt hat, wird noch einmal trainiert, bevor die Wettkämpfe starten.

Bei den Special Olympics dabei zu sein, ist eine große Ehre für die Sportler, denn nur wenige haben dafür die notwendigen Fähigkeiten. Außerdem, so schreibt es das Reglement vor, darf jeder Sportler nur einmal im Leben daran teilnehmen. Einzige Ausnahme: Er verbessert sein Leistungsniveau. So auch im Fall des Tischtennis-Asses Werner Thiel. Der 51-Jährige hat vor vier Jahren die Silbermedaille erkämpft, jetzt tritt er in einer höheren Gruppe an. Und obwohl Werner schon ein alter Special-Olympics-Hase ist, ist das Lampenfieber groß. "Ich bin sehr aufgeregt", erklärt er, "wann kommt man denn sonst mal nach China?"

Dass die Konkurrenz sehr stark ist, weiß die Delegation. Vor allem im Tischtennis, "da macht man den Asiaten nicht viel vor", gibt Trainer Thomas Gindra zu. Die Erwartungen sind trotzdem hoch. "Also ich möchte gewinnen", betont Werner Thiel ganz selbstbewusst.

Aber auch wenn das Ziel nicht erreicht wird, ist niemand enttäuscht. Denn auch bei den Special Olympics gilt - wie bei der großen Schwester, den Olympischen Spielen, - letzten Endes nur das Eine: Dabei sein, ist alles.