Eissporthalle Neuss Experte unterstützt Mehrzweckhallen-Idee
Reuschenberg · Als Architekt hatte Karl-Heinz Reuter in seiner Berufslaufbahn viel mit Eissporthallen zu tun. Die Eissporthalle am Südpark wäre – kommt es zu einem Neubau an anderer Stelle – seiner Ansicht nach leicht in eine Mehrzweckhalle zu verwandeln.
(-nau) Was wird aus der Eissporthalle, wenn sich Stadt und Alpenpark-Geschäftsführung einig werden und in der Nachbarschaft der Skihalle eine Eissporthalle neu gebaut wird? Geht es nach dem Wortlaut einer gemeinsamen Absichtserklärung, ist deren Schicksal besiegelt und der Abriss der Halle am Südpark so gut wie abgemacht. In der Politik mehren sich allerdings die Stimmen, die – am besten in Kooperation mit dem Rhein-Kreis – aus der Eissport- eine Mehrzweckhalle machen wollen. Sie bekommen nun Unterstützung von dritter Seite. „Eine solche Ertüchtigung wäre ein leichtes“, sagt Karl-Heinz Reuter, der als Architekt etliche Eissporthallen-Projekte kennt und begleitet hat.
Die Neusser Halle kennt der 82-Jährige besonders gut, weil er unmittelbarer Nachbar ist. Diese vor 50 Jahren in typisch holländischer Bauweise und als Bogenbinder-Konstruktion errichtete Halle erfüllt den Anspruch auch aus eissportlicher Nutzung nur noch bedingt, sagt er. Deutlichster Beleg: Weil die Kältetechnik defekt ist, konnte noch immer nicht in die Eislaufsaison gestartet werden.
Der Architekt sieht auch einen Nutzen im „Umzug“ der Eishalle
Die Annahme, dass es sich um ein abgängiges Gebäude handelt und die Notwendigkeit zum Abbruch gegeben sei, ist aus Reuters Sicht allerdings nicht gerechtfertigt. Wenn, wie er hinzufügt, „man sie von den baulichen, bauphysikalischen und nutzungsspezifischen Merkmalen einer Eissporthalle entlastet“ und aus ihr eine Mehrzweckhalle macht. Die Herstellungskosten wären – da man die gesunde und damit wertvolle Gebäudesubstanz weiter verwendet – „extrem gering“, so Reuter, der Umbau innerhalb weniger Monate möglich.
Dem Vorhaben, das Angebot einer Eissporthalle, die für Neuss unabdingbar sei, drei Kilometer entfernt in Grefrath zu schaffen, kann Reuter viel abgewinnen. Neben den Synergien zu Skihalle, Gastronomie und Sporthotel wäre auch ein wirtschaftlich-technischer Verbund gegeben, der sich im Bereich Kältetechnik und Prozesswärmenutzung
darstellt.