Neuss wählt wieder schwarz
Nach dem Erfolg der SPD bei der Wahl 2012 haben die Neusser gestern Jörg Geerlings von der CDU in den Landtag gewählt.
Neuss. Zu den ersten Gratulanten gehörte CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet — und da hatten die Wahllokale noch nicht einmal geöffnet. Per SMS gratulierte er gleich am Samstagmorgen Jörg Geerlings und seiner Frau zur Geburt ihrer Tochter Sarah-Marie, die am Samstagfrüh um 0.37 Uhr das Licht der Welt erblickte. Für Geerlings war das der Einstieg in ein tolles Wochenende, das gestern Abend mit dem Erringen des Landtagsmandates in Neuss gekrönt wurde.
Mit mehr als sechs Prozentpunkten Vorsprung stand die Wahl Geerlings’ (40,29 Prozent; alle Ergebnisse Stand 21 Uhr) vor SPD-Konkurrent Arno Jansen (34,01) bereits früh fest. Bereits um 18.05 Uhr nahm er im Drusushof, wo die CDU die Hochrechnungen verfolgte, ein Bad in der Menge. „Dieses Wochenende hätte man nicht schöner schreiben können“, sagte der CDU-Kandidat und betonte einen Schulterschluss, an dem es in der Vergangenheit oft gefehlt hatte: „Partei und Fraktion haben gesagt: Wir wollen gemeinsam eine Mehrheit erkämpfen.“
Dass die Liebe zwischen Hermann-Josef Verfürth und seiner FDP unter ihrem neuen Vorsitzenden Michael Fielenbach rasch erkaltete, ist bekannt. Trotzdem konnte die FDP insgesamt mehr als drei Prozentpunkte zulegen und ihr Zweitstimmenergebnis von 11,6 Prozent (2012) auf 14,82 Prozent verbessern. 9,46 Prozent bedeuteten am Ende Platz drei für Fielenbach bei der Direktwahl.
Für die Grünen rächte sich, dass sie sich als Ortsverband nicht mehr hinter Hans-Christian Markert (2012: 7,5 Prozent der Erststimmen) stellen wollten, sondern auf ihren Vorsitzenden Uwe Welsink setzten. Der Krankenpfleger kam nur auf 4,56 Prozent der Stimmen und unterstrich ein insgesamt schlechtes Ergebnis der Grünen bei 5,43 Prozent (2012: 10,7 Prozent der Zweitstimmen).
Die Piraten, die 2012 noch aus dem Stand 8,4 Prozent der Zweitstimmen in Neuss erringen konnten, sind mit 1,17 Prozent nur noch eine politische Randnotiz.
Die Linke feierte mit 4,1 Prozent der Zweitstimmen (2012: zwei Prozent) zwar einen Zuwachs, blieb aber knapp unter dem Potenzial, das der Parteivorsitzende Roland Sperling bei fünf bis sieben Prozent sieht. -nau/Red