Neuss: Weckhovener Feld - Zerstörungswut mit Folgen

Kindergarten unter Wasser: Drei Jugendliche haben gestanden.

Neuss. Den 11.November werden Maria Weyer und ihre Kolleginnen des Kindergartens im Haus am Weckhover Feld nicht vergessen. Von der Decke tropft es, die Räume stehen zentimeterhoch unter Wasser.

Die Erzieherinnen tippen auf einen Rohrbruch. Dann entdecken sie zerstörte Fensterscheiben, ein Computer fehlt. Im Obergeschoss ist ein Waschbecken verstopft, der Hahn aufgedreht. Wie berichtet, waren Unbekannte in der Nacht eingebrochen und hatten absichtlich für die Überschwemmung gesorgt.

"Wir waren alle traurig, vor allem die Kleinen. Sie fragten, wer so etwas macht und warum. Manche weinten, viele hatten Angst. Sie hatten sich auf den Kindergartentag gefreut", sagt Weyer, Leiterin der Tagesstätte. Nicht berufstätige Eltern nehmen ihre Kinder wieder mit nach Hause. Andere nehmen für ein paar Tage Urlaub. Ein Kind wird in einer anderen Einrichtung untergebracht.

Groß ist der Schaden in den Räumen des Hauses am Weckhover Feld, in der das Familienzentrum mit Kindertagesstätte, die Stadtteilarbeit und die Sozialberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) untergebracht sind. Die Feuchtigkeit ist tief in den Boden gezogen. Besonders die Küche und die Turnhalle sind betroffen. "Die Kosten liegen im fünfstelligen Bereich", sagt Ruth Braun, stellvertretende Geschäftsführerin des SkF. Das Gebäude an der Hülchrather Straße ist gerade mal drei Jahre alt.

Am Dienstag beginnen die mehrwöchigen Trockenlegungsarbeiten. Löcher werden in den Boden gebohrt, durch die die Feuchtigkeit abgezogen und trockene Luft zugeführt wird. "Der Kindergartenbetrieb läuft ab Montag wieder. Die Spielräume im hinteren Bereich haben nichts abbekommen. Nur eine Gruppe muss vorübergehend in den Kindergarten an der Maximilian-Kolbe-Straße", sagt Weyer.

Inzwischen hat die Polizei drei Jungen zwischen 14 und 15Jahren geschnappt, alle wohnen ganz in der Nähe. Bei einem fand sich der gestohlene Computer, all drei haben gestanden.

In den letzten Jahren wurde schon öfter versucht, in die Einrichtung einzubrechen. Jetzt sollen Alarmanlagen angebracht werden. Dafür will der SkF jetzt Spenden sammeln.