Neuss: Weitere Interessenten fürs Case-Areal
Gewerbefläche: Noch immer wartet man im Rathaus auf die Zustimmung von Arcelor. Jetzt gibt es neue potenzielle Käufer.
Neuss. Nach der Erfolgsmeldung zum Verkauf des Case-Geländes im Juni ist es ruhig geworden um die Brache. Jetzt könnte sich eine neue Entwicklung für die Fläche anbahnen. Es ist die wohl attraktivste Industrie- und Gewerbefläche in Neuss, und sie ist ungenutzt. Seit vor mehr als zehn Jahren das Unternehmen Case abwanderte, steht die große Fläche am Hafenbecken1 weitgehend leer. Verständlich die Euphorie, als im Sommer mit dem Stahlkonzern Arcelor, mittlerweile vom Konkurrenten Mittal geschluckt und zum weltgrößten Stahlkonzern Arcelor Mittal geworden, ein Käufer präsentiert wurde. Neun Hektar Fläche wollte der Konzern kaufen, und bis Ende Juni, so hatte es der Geschäftsführer der zuständigen Stadthafen Neuss GmbH, Frank Gensler, erklärt, sollten die Verträge in trockenen Tüchern sein. Allerdings stand der Deal unter Gremienvorbehalt. Und auf die Zustimmung des obersten Konzern-Aufsichtsgremiums wartet man in Neuss nach wie vor. Auch wenn darüber nicht offen geredet wird, steigt doch die Verärgerung. Nun zeigen aber dem Vernehmen nach gleich zwei weitere potenzielle Investoren großes Interesse, Kontakte wurden auf der Expo Real in München geknüpft. Es soll sich um Projektentwickler handeln, die vom Wert und den Entwicklungsmöglichkeiten des Geländes am Hafenrand überzeugt sind. Dem Vernehmen nach hat bereits einer der Interessenten eine Optionsgebühr von 100.000 Euro gezahlt. Im Rathaus hält man sich bedeckt. Auf Nachfrage mochte Frank Gensler lediglich "nicht dementieren, dass diese Summe geflossen ist".
Beide Projektentwickler treten wohl als Kaufinteressenten auf. Sie würden dann das Gelände wiederum an ein Unternehmen weiterveräußern. Die Stadt jedenfalls könnte auch mit diesen Projektentwicklern die Kriterien der Stadtverträglichkeit künftiger Nutzung genau festlegen. Sofern Arcelor Mittal nicht doch noch an oberster Stelle zu einem Ergebnis kommt.