Neusser sind in der Favoritenrolle

Handball-Drittligist empfängt Reserve des VfL Gummersbach. Dormagen erwartet die SG Langenfeld.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss/Dormagen. Die Voraussetzungen sind klar: Der Neusser HV ist verlustpunktfreier Spitzenreiter der Dritten Handball-Liga West und damit Favorit, die Gäste vom VfL Gummersbach II kommen heute Abend (19 Uhr) als Tabellenachter mit 4:6 Zählern in die Hammfeldhalle. „Der VfL hat aber seine bislang drei Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Hagen, Dormagen und Lemgo hinnehmen müssen. Das relativiert das Ganze schon etwas,“ sagt NHV-Trainer Ceven Klatt.

Für seinen Gegenüber Denis Bahtijarevic sind die Rollen trotzdem klar verteilt. Neuss verfügt seines Erachtens über „den besten Kader der Liga. Das sind 16 Profi-Handballer.“ Doch er weiß auch, wie er dem Tabellenführer beikommen kann: „Wir müssen gut ins Spiel kommen und die großen, kräftigen Leute des NHV viel bewegen. Und dann sehen, was geht“, sagt Bahtijarevic.

Genau deshalb hat Klatt auch Respekt vor dem morgigen Gegner, gegen den der NHV bislang erst einmal gewonnen hat — in der Rückrunde der vergangenen Saison unter seiner Regie. Dieser Respekt wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass man bei dem VfL nie weiß, in welcher Formation die Reserve aufläuft. Weil das Erstliga-Team erst am 23. Oktober wieder ran muss und die A-Jugend am Sonntag spielt, sind Kader-Auffrischungen nicht unwahrscheinlich.

Eine Premiere gibt es in Dormagen: In einem Punktspiel sind die Handballer des TSV Bayer und der SG Langenfeld noch nie aufeinander getroffen. Deshalb hat sich TSV-Trainer Alexander Koke vor der heutigen Partie (19 Uhr, Bayer-Sportcenter) gegen den Sieger des DHB-Amateurpokals auch intensiv mit dem Aufsteiger beschäftigt.

„Die spielen zu Recht in der Dritten Liga“, lautet Kokes Urteil über die Kontrahenten, die bislang drei Punkte auf ihrem Konto haben: ein 30:30 gegen Krefeld und ein 30:26-Sieg über Mitaufsteiger Ahlen. „Aber die anderen Spiele haben sie meist nur knapp verloren“, sagt Koke: „Die sind sehr gut eingespielt und leben von ihrem Teamspirit.“

Der soll auch die Dormagener zurück in die Erfolgsspur bringen, hofft der Trainer: „Wir haben die erste Saisonniederlage gemeinsam aufgearbeitet und versucht, daraus Lehren zu ziehen.“ Sorgen, das Duell mit einem Aufsteiger könnte so kurz nach dem Spitzenspiel gegen Hagen zu einem Spannungsabfall führen, macht sich Koke nicht: „Wir haben gut trainiert, alle waren konzentriert bei der Sache.“ Wobei ihm der gleiche Kader wie zuletzt zur Verfügung steht. Die A-Jugendlichen werden vom Bundesliga-Spiel in Neuss (siehe Einspalter rechts) „eingeflogen“.