NHV ist erneut nur Außenseiter
Neuss empfängt den Tabellenzweiten Eintracht Hagen.
Seit nunmehr sechs Spielen wartet der in der 3. Handball-Liga West um den Klassenverbleib ringende Neusser HV auf einen Sieg. Ein Ende der betrüblichen Serie ist auch morgen (19 Uhr, Hammfeldhalle) im Heimspiel gegen Eintracht Hagen nicht in Sicht. NHV-Trainer René Witte weiß, dass es für den Tabellenzweiten gerne auch mal ein bisschen mehr sein darf: Neuling SG Ratingen überfuhren die Schützlinge von Coach Lars Hepp vor Karneval mit 37:17, Soest eine Woche zuvor gar mit 40:25. „Hagen hat den am breitesten aufgestellten Kader der Liga“, sagt Witte: „Und ist auf jeder Position doppelt, teilweise sogar dreifach besetzt. Man weiß ja gar nicht, wo man anfangen und wo man aufhören soll.“
Torhüter Tobias Mahncke verfügt genauso über Bundesliga-Erfahrung wie Dirk van Walsem, Matthias Aschenbroich (beide Bayer Dormagen) und Simon Ciupinski (TV Korschenbroich). Und der vielseitig verwendbare Jens Reinarz führt mit 154 Treffern (davon 61 Siebenmetern) die Torjägerliste der 3. Liga West an. Und weil das im Duell mit Ferndorf um den Titel noch nicht genug ist, hat sich die Eintracht zu Beginn des Jahres auch noch mit der lebenden Torhüter-Legende Almantas Savonis (kam aus Korschenbroich für den am Kreuzband verletzten Tobias Mahncke) verstärkt. Bereits Ende November war aus Hamm der zuvor auch schon für die Erstligisten SG Flensburg-Handewitt, Füchse Berlin und TBV Lemgo tätige Rückraumschütze Sebastian Schneider nach Hagen gewechselt. Eine realistische Siegchance hat der NHV da nicht, dessen ist sich natürlich auch Witte trotz ordentlicher Leistung im Hinspiel (30:35) bewusst. Pflichtgemäß versichert er zwar, „kampflos werden wir uns nicht geschlagen geben“, doch sein oberster Auftrag lautet: „Gute Laune, damit die Moral intakt bleibt.“ Dazu soll ein besseres Ergebnis als das 23:34 vor der Karnevalspause beim Spitzenreiter TuS Ferndorf her: „Ein bisschen enger als elf Tore wollen wir es schon halten.“
Die Spiele gegen das übermächtige Spitzentrio der Liga — dazu gehört am 1. März auch der Auftritt beim Tabellendritten HSG Krefeld — will der Coach vor allem zur Einstimmung auf die Partien nutzen, „wo wir eine Chance haben“. Um im Rhythmus zu bleiben, hatte Witte in der Spielpause ein Testspiel beim Zweitligisten TuSEM Essen vereinbart (31:33) und dabei vor allem im Angriff einige gute Ansätze ausgemacht. Darauf will er nun vor heimischem Publikum gegen Eintracht Hagen aller Voraussicht nach in Bestbesetzung aufbauen.