Personalengpass bald behoben?
Beim Gebäudemanagement stockten Projekte, drei Stellen für Bauleiter waren unbesetzt. Jetzt ist Besserung in Sicht.
Neuss. Die Maßnahmenliste, die das städtische Gebäudemanagement abarbeiten muss, ist schon jetzt äußerst lang. Zahlreiche Projekte stocken, weil Bauleiter fehlen. Drei Stellen waren zuletzt offen und konnten über Monate nicht neu besetzt werden. Jetzt allerdings gibt es positive Signale. Es scheint, als sei die Personalnot bald behoben. „Eine Stelle konnten wir bereits besetzen“, erklärt Tobias Spange vom städtischen Presseamt. „Für die anderen beiden offenen Stellen laufen noch Bewerbungsgespräche.“ Man sei jedoch guter Dinge, dass die Lücke bald geschlossen werden könne. Nach einer Einarbeitungszeit könnten die neuen Kräfte dann als Bauleiter eingesetzt werden. „Voraussichtlich Ende 2017 dürfte es soweit sein“, erklärt Spange.
Lange Zeit schien es, als führe die Stadt einen aussichtlosen Kampf um die Fachkräfte. Im April kochte das Thema im Schulausschuss hoch, es gab zum Teil heftige Kritik am Gebäudemanagement. Gerade beim Ausbau und der Sanierung von Schulgebäuden drückt schließlich der Schuh. Eine, die es noch versöhnlich ausdrückte, war Schulausschussvorsitzende Gisela Hohlmann. Im Schulbereich sei vieles zu tun, erklärte sie. „Es ärgert einen sehr, wenn die Politik das Geld zur Verfügung stellt, es aber nicht abgearbeitet werden kann.“
Harald Härtel, Abteilungsleiter Neubau beim Gebäudemanagement der Stadt, hatte seinerzeit die enge Personaldecke betont und erklärt, der Markt sei wie leer gefegt. Die offenen Bauleiter-Stellen waren im Rathaus große Baustellen, die es in den Griff zu kriegen galt. Doch es gab kaum Bewerber — vor allem, weil in der Privatwirtschaft deutlich mehr gezahlt wird. „Der Arbeitsmarkt ist noch immer sehr angespannt“, erklärt Spange nun. Aber man sei auf einem guten Weg.
Ob mit den drei zusätzlichen Bauleitern aber tatsächlich mehr Tempo in den Schulausbau kommt, ist fraglich. „Wenn wir die besten Schulen haben wollen, dann muss sich das auch in den Gebäuden widerspiegeln“, sagt FDP-Schulpolitikerin Heide Broll. „Alleine die Umsetzung der bereits geplanten Maßnahmen dauert noch Jahre — es ist eine vermaledeite Situation.“
Broll hofft daher — ebenso wie CDU-Ratsherr Thomas Kaumanns — darauf, dass die neue schwarz-gelbe Landesregierung für eine Vereinfachung der Vergaberegelungen sorgt. „Das habe ich bei der FDP-Landtagsfraktion auch so hinterlegt“, sagt Broll. Ähnlich äußert sich Kaumanns. „Die Vergaberegelungen sind äußerst zeitintensiv — und sie fressen tierisch Kapazitäten.“
Nach einem Gespräch mit dem Gebäudemanagement äußert er zwar Verständnis für die Situation. Nichtsdestotrotz drückt es an vielen Ecken. Auf der Prioritätenliste weit oben steht laut Tobias Spange die Sanierung des Flachdachs der Turnhalle an der St.-Konrad-Schule, auch der Mehrzweckraum der Aula soll auf Vordermann gebracht werden. Wie viel Handlungsbedarf besteht, zeigt ein Blick in die Gesamtschule Nordstadt. Dort ist die Schulleitung seit dem Schulstart vor sechs Jahren in Containern untergebracht. Aus der Übergangslösung ist eine Dauerlösung geworden.