Platz der Deutschen Einheit: Heute diskutieren Ausschüsse

Zu einigen Punkten hat auch die Verwaltung Stellung genommen.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Er soll schöner werden, der strategische Knotenpunkt zwischen Bahnhofsquartier und Fußgängerzone: der Platz der Deutschen Einheit. Er ist das Kernprojekt des Integrierten Stadtentwicklungs-Konzepts (ISEK) und soll neu gestaltet werden. Und damit bis zum Stichtag am 1. Dezember 2017 die Fördermittel wirklich beantragt werden können, tagen heute Planungs- und Bauausschuss gemeinsam. Ziel ist, dem Rat zur Abstimmung eine Gestaltungsvariante zur Neukonzeptionierung des Platzes vorzulegen.

Was sich leicht anhört, hat im Vorfeld für Unruhe gesorgt. Mit 360 Unterschriften machten Anlieger des Quartiers anlässlich eines Bürgerforums am 31. August deutlich, dass sie „Nein“ zur Neugestaltung sagen. Ein wie auch immer umgestalteter Platz könne die Probleme im Bahnhofsviertel nicht lösen, sagte Caroline Uhle-Kilian. „Wir haben ein soziales, kein infrastrukturelles Problem“, betonte Uhle-Kilian mit Blick auf das Bahnhofsareal und die „massenhaft alkoholisierten Menschen“, die dort täglich anzutreffen seien.

In der im Ratssystem der Stadt einsehbaren Vorlage zum öffentlichen Sitzungsteil von Planungs- und Bauausschuss nimmt Florian Herpel dezidiert Stellung. In der Sitzungsvorlage heißt es etwa zu den aus der Bürgerschaft formulierten Bedenken, dem Verweilen von stark alkoholisierten oder alkoholkranken Personen, die Stunden unter Krawall verweilen, sei nicht mit Verschönerung zu begegnen, seitens der Verwaltung: „Das ISEK vereint verschiedene Handlungsansätze, die aus fördertechnischen Gründen teils parallel, teils zeitversetzt verlaufen.“ Einerseits sind das die verschiedenen Bauabschnitte für den Umbau der Bahnstraße sowie des Platzes. „Auf der anderen Seite ist es die Arbeit eines Quartiersmanagers, der bald möglichst seine Arbeit im Quartier aufnehmen sollte. Daneben gilt es Präsenz von Polizei und Ordnungsdienst zu zeigen.“ Seitens der Verwaltung heißt es weiter, der Platz der Deutschen Einheit dürfe nicht isoliert, sondern müsse als Teil im Gesamtkonzept betrachtet werden.

„Das Parken wird im gesamten Quartier neu organisiert“, heißt es zum Thema Abstellmöglichkeiten für Autofahrer. Parkplätze fände man ebenso unmittelbar am Platz wie in den Seitenstraßen. Leerstände übrigens gäbe es hier nicht, „Ladenlokale, die nach außen hin wie ein Leerstand wirken, sind nach Erfassung des Innenstadtmanagements vermietet.“

Auch zum Aufregerthema „Kosten“ äußert sich die Verwaltung: „Da die geplanten Umgestaltungen auf dem Platz selbst nicht beitragsfähig sind, können hierfür keine Anliegerbeiträge erhoben werden.“ Steuergelder würden nicht verplempert. „Für die Umgestaltung des Platzes gibt es ein festes Budget, das vom Rat beschlossen und vom Rhein-Kreis Neuss genehmigt ist.“

Ein weiterer Diskussionspunkt sind Baumbestand und eventuelle Neupflanzungen. Noch nicht reagiert hat die Verwaltung bei diesem Thema auf den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. Die Fraktion schlägt vor, den Platz mit seinem jetzigen Baumbestand, seiner wassergebundenen Oberfläche und den Zugängen zu belassen. „Wir sehen ihn als einen Mehrgenerationen-Platz und empfehlen den Aufbau von zwei oder drei Spielgeräten. Ferner wünschen wir uns eine Ausdehnung der Oberflächenbeschaffenheit bis zum hausseitigen Bürgersteig. Letzterer kann in seiner Form erhalten bleiben“, sagt Fraktionschef Dirk Gawlinski.