Politiker skeptisch bei Video-Überwachung
Angesichts der aktuellen Einbruchsserie in Schulen hatten deren Leiter mehr Überwachung gefordert.
Dormagen. Mit großer Skepsis bis hin zur klaren Ablehnung reagiert die Politik auf Forderungen von Dormagener Schulleitern, mit Videoüberwachung auf die aktuelle Einbruchsserie an Schulen und Sportanlagen zu reagieren.
„Das ist auch keine Lösung“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt und verweist auf das Beispiel Bahnhof. „Flächendeckende Videoüberwachung oder Alarmanlagen sind für Kommunen nicht bezahlbar.“ Schmitt hält eine aufmerksame Nachbarschaft für deutlich effektiver. „Diese Problematik im Schul- oder Hauptausschuss zu thematisieren, halte ich für sinnvoll.“
Am Wochenende wüteten Unbekannte am BvA-Gymnasium und an der Hermann-Gmeiner-Hauptschule. Es war der fünfte Fall allein in diesem Jahr. Hauptschul-Leiter Klaus Krützen fordert von Politik und Verwaltung, stärker auf dieses Thema zu reagieren. Die Grünen taten dies bereits und stellten für den gestrigen Schulausschuss einen Dringlichkeitsantrag, um auf diesem Weg Hintergründe zu den Einbrüchen am Wochenende zu erfahren.
Die CDU hat die Einbrüche „mit großer Sorge“, so Fraktionsvorsitzender André Heryschek, registriert. „Wir können daher auch die Sorgen der Betroffenen absolut nachvollziehen. Ob allerdings eine Ausstattung aller Schulen, Kitas und OGS-Gebäude mit Videoanlagen oder Alarmierungsystemen technisch umsetzbar oder sinnvoll ist, im Ergebnis den gewünschten Schutz bieten kann und auch bezahlbar wäre, müsste geprüft und diskutiert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich das eher skeptisch.“
Eine klar ablehnende Position nimmt Lukas Lamla, Landtags-Abgeordneter der Piraten, ein: „Videoüberwachung verhindert keine Straftaten, sondern erzeugt ein trügerisches Gefühl der Sicherheit“, sagt der Neusser, der früher in Dormagen als Feuerwehrmann arbeitete. Bestes Beispiel für die Wirkungslosigkeit von Videoüberwachung sind die Schmierereien am Neubau der Moschee. „Sollte sich Dormagen für die Videoüberwachung an Schulen entscheiden, werde ich das zum Thema im Landtag machen und dagegen angehen“, so Lamla. schum