Stadt stellt Pläne für den Freithof vor
Der Stiftsbezirk wird verkehrsberuhigt, zwischen Freithof und neuer Brücke entsteht ein Weg.
Neuss. Die letzte Platane auf dem Freithof bleibt stehen. Sie hat den Pfingststurm „Ela“ des vergangenen Jahres leidlich überstanden, der eine Neugestaltung des Platzes nötig und vor allem möglich machte, und nur die Chance auf ein paar Jahresringe mehr, weil sie in das neue Gestaltungskonzept integrierbar ist. Dieses Konzept präsentiert die Verwaltung heute im Planungsausschuss.
Erstmals seit im vergangenen Sommer die Diskussion über den Freithof in Gang kam, stellt die Stadt die Planungen nun in einen Zusammenhang, der über die Fläche zwischen Quirinus-Münster und GWG-Hauptverwaltung hinausgreift. Der Freithof gilt nun als Baustein im Sanierungspaket „östlicher Innenstadtrand“, dessen Umsetzung die Verwaltung über Jahre beschäftigen wird.
Schritt Nummer eins und Grundlage für das Vorhaben: Der so genannte Stiftsbezirk zwischen Markt und Glockhammer wird ab der Kreuzung Quirinusstraße und Glockhammer verkehrsberuhigt. Die Konsequenz: Alle Flächen — Qurinusstraße, Münsterplatz, Freithof — können von Fußgängern gleichberechtigt genutzt werden. Die Trennung Fahrbahn und Gehweg verwischt.
Als erstes Vorhaben des Sanierungsprogrammes wird in diesem Jahr ein Stadtmauerweg zwischen dem Freithof und der neuen Brücke zum Hafenkopfgebäude angelegt. Weil der Weg erst entlang der Batteriestraße nach Norden ausgebaut werden kann, wenn das Areal der — immer noch nicht abgerissenen — ehemaligen Münsterschule bebaut ist, kommt 2016 der westliche Teil des Freithofes an die Reihe. Noch bevor mit der Kanalsanierung auch die Quirinusstraße ein neues Aussehen bekommt.
Der Pachtvertrag mit dem Betreiber des Biergartens auf dem Freithof wurde schon gekündigt. Ob auf dieser Fläche direkt am Quirinusmünster, die als offener Platz entwickelt wird, wieder ein Biergarten entsteht, ist nach Angaben der Verwaltung noch nicht entschieden. Grundsätzlich sei das aber möglich.
Bei der Umgestaltung orientiert sich die Stadt am Vorbild des östlichen Freithofes und übernimmt Gestaltungselemente wie das Pflasterraster. Zudem versucht sie Wünschen, die aus der Bürgerschaft vorgetragen wurden, zu entsprechen. Dazu gehören der Verzicht auf Bäume mit großen Kronen und die Reduzierung des Verkehrs. Parkplätze soll es nur noch für Anwohner geben. Den von den Bürgern gewünschten Brunnen wird es aber nicht geben. Und die GWG kann auf ihre Stellplätze auch nicht verzichten. Sie müssen ebenso erreichbar bleiben wie acht Parkplätze am Westrand des Platzes. Ansonsten ist für Autofahrer in einem Wendehammer Schluss, der in der Platzecke am Übergang zur Krämerstraße entstehen soll.