Polizei-Razzien in Jüchen und Grevenbroich
Die Einsätze stehen in Verbindung mit einem Anschlag auf ein Café in Essen.
Grevenbroich/Jüchen. In Grevenbroich und Jüchen sind gestern Morgen bei einer Polizei-Razzia zwei Objekte durchsucht und deren Bewohner befragt worden. Eine der Wohnungen soll sich in Wevelinghoven, die andere am Finkenweg in Jüchen befinden.
Einsatzführend war die Polizei Essen. Hintergrund der Razzia war ein Anschlag auf ein türkisches Café in Essen-Kray am 4. November. Dabei erlitt ein Café-Besucher leichte Verletzungen. Drei Tatverdächtige wurden nach dem Anschlag festgenommen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelten und erwirkten weitere 17 Haftbefehle und 30 Durchsuchungsbeschlüsse. Gestern begann in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen die Vollstreckung. 13 Personen, gegen die ein Haftbefehl vorlag, wurden festgenommen, vier Festnahmen sind noch offen. Zudem wurden nach Angaben der Polizei Essen weitere zehn Personen zur Vernehmung mitgenommen. Die Festgenommenen sind zwischen 14 und 42 Jahre alt.
Gegen die Beschuldigten in Grevenbroich und Jüchen lag nach ersten Angaben der Polizei kein Haftbefehl vor. Es sei um die Durchsuchung der Wohnungen und die Sicherung möglicher Beweise gegangen, teilte ein Sprecher mit. Ob und welches Beweismaterial gesichert wurde, konnte er gestern nicht sagen.
Der Personenkreis der Beschuldigten hat laut Polizei einen kurdischen Hintergrund. Allen Beschuldigten im Strafverfahren wird versuchter Mord und versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Anschlag in Essen und dem Angriff auf die Geschäftsstelle der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) an der Dechant-Schütz-Straße in Grevenbroich im Oktober gibt, steht nicht fest. Zu der Attacke hatte sich eine Organisation von Kurden bekannt. Der Staatsschutz ermittelt. Eine Sprecherin der Polizei teilte gestern mit, dass es dazu keinen neuen Stand gebe. Auch Tekin Sag, Vorsitzender der UETD in Grevenbroich, konnte keine Angaben zum aktuellen Stand machen: „Wir wissen nicht, was die Polizei ermittelt hat.“