Aufzeichnungen im Rhein-Kreis Erftverband meldet Rekord an Niederschlägen

Rhein-Kreis · Der Jahresbericht 2023 des Erftverbands zeigt deutliche Wetterextreme wie etwa hohe Temperaturen.

 Das Gebiet des Erftverbands erstreckt sich von der Quelle der Erft in der Eifel bis zur Mündung in den Rhein in Neuss.

Das Gebiet des Erftverbands erstreckt sich von der Quelle der Erft in der Eifel bis zur Mündung in den Rhein in Neuss.

Foto: Erftverband

(jus) Starkregen hat noch vor wenigen Wochen im Süden Deutschlands für Hochwasser und Sturzfluten gesorgt, die eine große Zerstörung mit sich brachten. Und auch wenn der Rhein-Kreis Neuss zuletzt von diesen Wassermassen verschont geblieben ist, zeichnet sich im Jahresbericht 2023 des Erftverbands, dessen Verbandsgebiet sich von der Quelle der Erft in der Eifel bis zur Mündung in den Rhein in Neuss erstreckt, ein deutlicher Trend ab.

Im räumlichen Mittel fielen im Wasserwirtschaftsjahr 2023 (1. November 2022 bis 31. Oktober 2023) im Tätigkeitsbereich 757 Millimeter und im Verbandsgebiet 703 Millimeter Niederschlag. Das sind etwa 10 Prozent mehr als im langjährigen Mittel (1961 bis 1990). Der Bilanzüberschuss ist in erster Linie auf das Sommerhalbjahr zurückzuführen, in dem der Verband ein Plus von 17 Prozent verzeichnete. Währenddessen wies das Winterhalbjahr nur einen Überschuss von etwa zwei Prozent auf.

Deutlich wird, dass 2023 insbesondere im nördlichen Verbandsgebiet, zu dem auch der Rhein-Kreis Neuss zählt, sowie im westlichen Tätigkeitsbereich ein vergleichsweise nasses Wasserwirtschaftsjahr war. Das heißt: Die Abweichungen zur Referenzperiode lagen zwischen zehn und 30 Prozent. Im südlichen und östlichen Bereich war der Zeitraum demgegenüber im Normalbereich.

„Im Wasserwirtschaftsjahr 2024 setzen sich die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen bislang fort“, heißt es in einer Mitteilung des Erftverbands. Seit Juli 2023 war damit jeder Monat nasser als das langjährige Mittel. Besonders hoch war der Überschuss in den Monaten November (2023) und Mai (2024). Das Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) war damit an vielen Stationen das nasseste seit Beginn der Aufzeichnungen. Erst in der vergangenen Woche zeichnete die Station in Grevenbroich einen Maximalwert von 43,7 Millimeter Niederschlag auf – der höchste Wert im gesamten Erft-Einzugsgebiet. Insgesamt betreibt der Verband 47 kontinuierlich messende Niederschlagsstationen. An 26 der 47 Stationen des Erftverbands werden neben Niederschlag auch Luftfeuchte und -temperatur erfasst. Und auch hier zeichnen die Zahlen ein klares Bild: Im Tätigkeitsbereich des Erftverbands lag die mittlere Jahrestemperatur im Wasserwirtschaftsjahr 2023 bei 11,9 Grad (Sommerhalbjahr 17,3 Grad, Winterhalbjahr 6,5 Grad). Der bisherige Höchstwert (2022) wurde um 0,1 Grad übertroffen. Damit sind die drei Jahre 2023, 2022 und 2020 die drei wärmsten seit Beginn der Messreihe, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht.

(jus)