Schnee-Akrobaten fliegen in Neuss

Beim dritten Waterslide-Contest auf dem Freithof trotzten 22 Freeskier und Snowboarder dem Hochsommer und zeigten ihr Können auf sechs Meter hohen Rampen.

Foto: woi

Neuss. Das erste Ferienwochenende konnte man bei hochsommerlichen Temperaturen mit einem Schwimmbadbesuch oder einem Eis einläuten. Auf dem Freithof ging beides. Zusammen mit Neuss Marketing veranstalteten die Verantwortlichen der Neusser Skihalle bereits den dritten „Watersliding Contest“. 22 Starter gingen auf Skiern und Snowboards an den Start.

Skifahren im Hochsommer? — in Neuss dank der Skihalle kein Problem. Regelmäßig kommen die Wintersportler aber auch in die Neusser Innenstadt und präsentieren die verschiedenen Schnee-Sportarten. Am Freitag wurden zwei sechs Meter hohe Rampen aus Gerüsten auf dem Freithof aufgebaut. Vor einer Rampe stand ein zehn Meter langes Wasserbecken. Es galt, die Rampe herunter zu fahren und mit möglichst spektakulären Tricks das Wasser zu überwinden. Zudem wurde kurzerhand eine neue Disziplin erfunden. „Wir haben uns die Rheinische Kombination ausgedacht“, erklärte Hauke Bochem, Eventmanager der Skihalle. Und die sah so aus: Am Ende der zweiten Rampe waren verschiedene Hindernisse aufgebaut, die mit Freestyle-Geschick gemeistert werden mussten. Die Hindernisse erinnerten an Skate-Elemente, nur dass die Fahrer keine Rollen am Brett hatten.

Hauke Bochem, Eventmanager der Skihalle Neuss

Für die 22 Starter war das Event auf dem Freithof eine willkommene Abwechslung. Wintersport ohne warme Kleidung machte ihnen sichtlich Spaß. Gekommen waren Amateurfahrer aus der Region, aber auch aus der Schweiz und den Niederlanden. „Das ist in der Tat nichts für Anfänger“, sagte Bochem. Auch den Zuschauern wurde einiges geboten. Jeder Fahrer konnte so oft springen und seine Tricks ausprobieren, wie er wollte. Gewertet wurden am Ende die besten drei Sprünge.

Schon am Vortag wurden die Rampen aufgebaut. Der Schnee allerdings wurde wegen der hohen Temperaturen erst am Samstag auf die Strecken aufgebracht. 100 Kubikmeter der kalten Masse waren nötig, um den Spaß möglich zu machen. Dass dieser endlich ist, wurde den Zuschauern schnell klar, denn unaufhörlich tropfte es von der Rampe. Noch am Samstag wurden die „Rennstrecken“ abgebaut.

Der Aufwand aber verfehlte seine Wirkung nicht: Immer wieder blieben Neusser Bürger am Wasserbecken stehen und schauten sich teils verwundert, teils interessiert das Spektakel an. „Genau das wollen wir auch erreichen, indem wir in die Stadt gehen. Dass man bei uns Skifahren kann, wissen viele, aber der Wintersport ist eben vielfältig — und er macht vor allem viel Spaß“, sagte Bochem. Als der Wettkampf dann offiziell beendet war, wagten sich auch Teammitglieder auf die Rampe. Das eigentliche Ziel, nicht im Wasser zu landen, wurde schnell aus den Augen verloren, so dass so mancher im erfrischenden Becken landete. Ein Sprung ins kalte Wasser der besonderen Art.