Schwalm will Ägyptische Sammlung stiften
Der 76-Jährige wünscht sich, dass die Ausstellungsobjekte für immer in dem Bonner Museum bleiben.
Grevenbroich/Marl. Die Ägyptische Sammlung von Bodo Schwalm, die nach Auflösung des alten Grevenbroicher Stadtmuseums für zunächst zehn Jahre als Leihgabe an das Ägyptische Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn gegangen ist, „soll für immer dort bleiben“: Das wünscht sich Bodo Schwalm, Inhaber dieser Sammlung, wie er postuliert: „Die Sammlung gehört mir“, sagt Schwalm. Deshalb wolle er nun auch verfügen, dass sie als Stiftung komplett dem Bonner Museum vermacht werde. „Ich hätte damals gefragt werden müssen, denn einen Leihvertrag hätte ich als Eigentümer mit dem Bonner Museum machen müssen“, sagt Schwalm.
Er hoffe aber, dass sich die Stadt Grevenbroich nun überwinde, die Ägyptische Sammlung für immer in Bonn zu belassen. Er habe den Eindruck, dass sie dort gut gepflegt und betreut werde, meint Schwalm, der seinen anhaltenden Groll auf die Stadt Grevenbroich, vor allem auf die Politiker, nicht verhehlt. Er habe damals bereits Rechtsanwälte am Start gehabt, um seinen Besitzanspruch auf die Altertumssammlungen durchzusetzen, die bis zu seinem Ausscheiden und der Umwandlung des Museums in der Villa Eckens gezeigt wurden: „Ich bin dann aber darüber schwer krank geworden und bin es bis heute“, berichtet der 76-Jährige. Deshalb habe er den juristischen Weg schlicht und einfach aus Selbstschutz nicht mehr weiterverfolgen können. Er habe durch die Auseinandersetzungen mit der Stadt Grevenbroich einen dauerhaften Herzschaden davon getragen, sagt Schwalm, der mittlerweile im Ruhestand in Marl lebt.
Stadtsprecherin Ines Hammelstein teilte gestern mit, ohne auf die von Schwalm angeregte Übereignung der Sammlung als Stiftung an das Bonner Museum einzugehen: „Die Verwaltung ist aufgrund der Bearbeitung von Leihanfragen im regelmäßigen Kontakt und Benehmen mit den leihnehmenden Instituten.“ Sie erinnerte daran, im Juni 2006 sei - nach Beratung in Kulturausschuss und Beschluss im Rat der Stadt - ein zunächst auf zehn Jahre befristeter Dauerleihvertrag mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit der Option einer Verlängerung geschlossen worden. Die wissenschaftliche Bedeutung der Sammlungen belege die 2006 getroffene Entscheidung für das „dauerhafte Leihverhältnis“.