Sondersitzung: Rat tagt am 30. Juli zum Schlossbad

UWG, FDP, ABG und „Mein Grevenbroich“ hatten eine solche Sitzung gefordert.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hat eine Sondersitzung des Stadtrates zum Schlossbad anberaumt. Das Gremium tagt am Donnerstag, 30. Juli, ab 18 Uhr im Bernardussaal. Mit der Sondersitzung kommt die Verwaltungschefin einer Forderung von UWG, FDP, ABG und „Mein Grevenbroich“ nach. Das Vierer-Bündnis erwartet umfassende Aufklärung zum Stand der archäologischen Arbeiten, die den Bad-Bau verzögern, sowie zu möglichen Mehrkosten und Verschiebungen im Zeitplan. „Wir gehen davon aus, dass in der Sitzung alle Fraktionen auf denselben Stand gebracht werden“, betont Thomas Wiedenhöfer, Fraktionschef von „Mein Grevenbroich“.

Das Vierer-Bündnis hatte die Einberufung einer Rats-Sondersitzung gefordert, nachdem es am 13. Juli eine informelle Runde zum Stand der Schlossbad-Arbeiten gab. Dazu geladen hatte Willi Peitz, Geschäftsführer des Bad-Investors „GWG Kommunal“, in Abstimmung mit der Verwaltung. Bei dem Treffen hatten Vertreter des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und des Archäologen-Teams über die Ausgrabungen, Funde und die weitere Vorgehensweise berichtet. Unter anderem steht nun fest, dass die archäologischen Arbeiten auf dem Schlossbad-Areal voraussichtlich weitere drei Monate dauern.

Ursula Kwasny hatte im Nachgang des Treffens darauf verwiesen, dass es sich um eine turnusmäßige Zusammenkunft gehandelt habe. Doch das Vierer-Bündnis sieht sich benachteiligt, da an der Runde auch Ratsmitglieder von CDU und SPD teilgenommen hatten. Laut Verwaltung waren Vertreter aus dem Sport- und Bäderausschuss geladen. Zudem seien Vertreter aus dem Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) und des Gas- und Wasserwerks (GWG) dabei gewesen.

Allerdings haben nicht alle SEG-Aufsichtsräte eine Einladung zu dem Treffen erhalten. Ratsherr Markus Schumacher (FDP) und Ratsfrau Hildegard Florack (UWG) zum Beispiel gehören dem SEG-Aufsichtsrat ebenfalls an — und wurden nicht geladen. Das führte zu Misstrauen und zum Verdacht der „Geheimniskrämerei“. Willi Peitz und Ursula Kwasny hatten dies zurückgewiesen. Zumal nicht alle Vertreter der SEG geladen waren, sondern lediglich die 2013 von der Gesellschafterversammlung beiden bestellten Aufsichtsräte.

Inzwischen hat „GWG Kommunal“ in einer Mitteilung einen weiteren Zwischenbericht zu den archäologischen Arbeiten geliefert. Die Funde seien „auch für Archäologen nicht alltäglich“. Das Interesse der Fachleute um Thomas Ibeling gelte in erster Linie gut erhaltenen Eichenpfählen aus dem Hochspätmittelalter (11. Jahrhundert) sowie dem Fund eines von Menschenhand erstellten Grabens. Spannend bleibt, wie es mit den archäologischen Arbeiten weiter geht. Klar ist, dass die Experten auch nach Ablauf der genannten drei Monate einen Blick auf das Gelände werfen. Denn bislang wurde laut Willi Peitz erst „Feld 1“ — es umfasst 40 und 45 Prozent der Fläche — in Angriff genommen. Rücken die Bagger für die Erdarbeiten in „Feld 2“ an, werden die Archäologen auch dort genau hinschauen. Peitz erklärte, die Archäologen rechnen auch auf diesem Gelände mit Funden, „allerdings mit deutlich weniger als in Feld 1“.